02 November 2013

Frauengruppen beklagen zunehmende Gewalt im Norden der Dom. Republik

Raquel Rivera
Santiago.

Frauengruppen in der Dominikanischen Republik klagen über eine Zunahme der häuslichen Gewalt und Frauenmorde im Norden des Landes.


Im ganzen Land sei die Gewalt gegen Frauen erschreckend angestiegen, insbesondere aber in den nördlichen Regionen des Landes seien die Gewaltexzesse geradezu explodiert, so die Frauenorganisationen.

Die Sprecherin der feministischen Bewegung Hermanas Mirabal und Koordinatotrin  der Organisation „Mujeres del Cibao“, Raquel Rivera, informierte die Presse über die Sorgen und Ängste der Frauen in der Dominikanischen Republik. 
Es müsse das Bewusstsein in der Gesellschaft gestärkt werden, dass den Opfern häuslicher Gewalt gebührende Aufmerksamkeit und Hilfe entgegengebracht werden müsse, so Rivera. 

„Wir werden die Todesopfer unter den Frauen nicht weiter zählen, weil diese Statistiken in einem Durcheinander der Zahlen und Daten nur für Verwirrung unter der Bevölkerung sorgen. Vielmehr müssen wir jeden Einzelfall von Gewalt ernst nehmen,“ erklärte die engagierte Frau.

Die Verunglimpfung der Fälle durch die Statistiken der Behörden seien mit an der negativen Entwicklung schuld, behauptete die Feministin. 
Die schwachen Institutionen hätten nicht die notwendigen Ressourcen, um die richtigen Antworten  auf die Macho-Kultur der dominikanischen Männer zu geben, betonte Rivera. 
Der Mangel an Bewusstsein gegenüber der Gewalt und den Untaten gegen das weibliche Geschlecht könne nicht mit überforderten und korrupten Institutionen überwunden werden, erläuterte sie weiter. 

Lateinamerikanische Männer, insbesondere die Dominikaner, würden so erzogen, als ob Frauen ein Objekt wären, das man besitzt und behandelt, wie man möchte, setzte sie fort. 
„Wir Frauen in der Dominikanischen Republik fühlen uns ständig bedroht und suchen Schutz und Unterstützung“, unterstrich Raquel Rivera. 
Sie sagte, dass solange die Täter nicht wirklich bestraft würden und nach kurzer Zeit wieder frei kämen, solange würde die Zahl der Gewaltfälle nicht reduziert werden können. 
Im Gegenteil, ergänzte sie, würden die Bedrohungen der Opfer durch die freigelassenen Gewalttäter extrem steigen. 

Sie erinnerte an einem Fall in der letzten Woche, in welchem ein Mann 2 Monate wegen sexuellem Missbrauchs seiner Ex-Partnerin in Untersuchungshaft saß. Schon im Gefängnis kündigte er, die Klägerin zu töten. Am Tag seiner Freilassung ermordete er dann die Frau. 

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