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Raquel Rivera |
Santiago.
Frauengruppen in der Dominikanischen Republik klagen über eine Zunahme der häuslichen Gewalt und Frauenmorde im Norden des Landes.
Im ganzen Land sei die Gewalt gegen Frauen erschreckend angestiegen, insbesondere aber in den nördlichen Regionen des Landes seien die Gewaltexzesse geradezu explodiert, so die Frauenorganisationen.
Die Sprecherin der feministischen
Bewegung Hermanas Mirabal und Koordinatotrin
der Organisation „Mujeres del Cibao“, Raquel Rivera, informierte die
Presse über die Sorgen und Ängste der Frauen in der Dominikanischen Republik.
Es
müsse das Bewusstsein in der Gesellschaft gestärkt werden, dass den Opfern
häuslicher Gewalt gebührende Aufmerksamkeit und Hilfe entgegengebracht werden
müsse, so Rivera.
„Wir werden die Todesopfer unter den Frauen nicht weiter
zählen, weil diese Statistiken in einem Durcheinander der Zahlen und Daten nur
für Verwirrung unter der Bevölkerung sorgen. Vielmehr müssen wir jeden Einzelfall
von Gewalt ernst nehmen,“ erklärte die engagierte Frau.
Die Verunglimpfung
der Fälle durch die Statistiken der Behörden seien mit an der negativen Entwicklung
schuld, behauptete die Feministin.
Die schwachen Institutionen hätten nicht die
notwendigen Ressourcen, um die richtigen Antworten auf die Macho-Kultur der dominikanischen Männer
zu geben, betonte Rivera.
Der Mangel an Bewusstsein gegenüber der Gewalt und
den Untaten gegen das weibliche Geschlecht könne nicht mit überforderten und
korrupten Institutionen überwunden werden, erläuterte sie weiter.
Lateinamerikanische Männer, insbesondere die Dominikaner, würden so erzogen,
als ob Frauen ein Objekt wären, das man besitzt und behandelt, wie man möchte, setzte sie fort.
„Wir
Frauen in der Dominikanischen Republik fühlen uns ständig bedroht und suchen Schutz
und Unterstützung“, unterstrich Raquel Rivera.
Sie sagte, dass solange die Täter
nicht wirklich bestraft würden und nach kurzer Zeit wieder frei kämen, solange
würde die Zahl der Gewaltfälle nicht reduziert werden können.
Im Gegenteil, ergänzte sie, würden die Bedrohungen der Opfer durch die freigelassenen Gewalttäter
extrem steigen.
Sie erinnerte an einem Fall in der letzten Woche, in welchem ein Mann 2 Monate wegen
sexuellem Missbrauchs seiner Ex-Partnerin in Untersuchungshaft saß. Schon im Gefängnis
kündigte er, die Klägerin zu töten. Am Tag seiner Freilassung ermordete er dann
die Frau.
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