22 Februar 2012

Die „Causa Margarita“ wird zur Farce in der Dominikanischen Republik

Santo Domingo.

Bisher konnten weder die dominikanische Regierungspartei PLD noch ihre Vizepräsidentschafts-kandidatin Beweise zur Entlastung der Vorwürfe in Bezug auf Millionen Eurokonten in Dänemark vorlegen.



Journalist und Rechtsanwalt Marcos Martinez (Foto) legte Dokumente vor, die Überweisungen, unter anderem von Senator Felix Bautista, auf verschiedene Konten von First Lady und PLD- Vizepräsidentschaftskandidatin, Margarita Cedeño de Fernández, in Dänemark (Danske Business Giro) aufzeigten.

Bisher kam es zusammengefasst zu folgenden Reaktionen von Seiten der Regierungspartei, den eingeschalteten Anwälten und der First Lady selbst: Zuerst reagierte Margarita Cedeño de Fernández selbst und beteuerte, dass sie und ihr Sohn, der ebenfalls als Kontoeigner benannt wurde, keine Konten auf einer dänischen Bank besitzen. 
Sie drohte mit rechtlichen Schritten, sofern die Unterstellungen nicht öffentlich widerrufen werden. 

Journalist Martinez zeigte sich nicht eingeschüchtert und bekam von Kollegen Unterstützung, die einen Teil seiner Dokumente veröffentlichten. Martinez machte klar, dass er sich nicht einschüchtern lässt und er die ausführlichen Beweise für seine Aussagen besitzt.

Nun folgten Behauptungen aus Reihen der PLD, dass diese Vorwürfe gegen die First Lady eine Kampagne der Opposition sei, die mit schmutziger Wäsche ihr Zugpferd im Präsidentschaftswahlkampf schädigen wolle. 

Als Reaktion fragten sich immer mehr Politiker und andere Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens in der Dominikanischen Republik: Was ist nun dran an den recht glaubwürdig und schlüssig aussehenden Bankdokumenten?

Es folge eine PLD interne Sperre über die Vorwürfe gegen die First Lady öffentlich zu sprechen. 
Dann meldete sich ein Kontrolleur der Zentralbank, der behauptete, dass die Ausdrucke, welche die Überweisungen und Konten der Familie Cedeño anzeigen sollen, Ungereimtheiten in den Namen und den aufgeführten Summen aufweisen. Der Experte glaubt, dass es sich um Fälschungen handelt. 
Dieselbe Mutmaßung brachte schon der Anwalt von Cedeño de Fernández hervor, allerdings ohne dass zu diesem Zeitpunkt die Vorwurfsdokumente zugänglich waren, also als reine Spekulation.

Nachdem nun immer mehr kritische Journalisten den Fall durchleuchten und Unverständnis über die Reaktionen aus dem Lager der Beschuldigten äußern, kommen wieder Stimmen aus der PLD, aber nicht zu den Vorwürfen oder gar Fakten, nein es kommen nur Lobhuldigungen für die erste Dame der Nation. 
Die Oposition wird beschuldigt einen widerlichen und unwürdigen Wahlkampf zu führen, jedoch zur Sache an sich nichts Neues.

Gestern stellten sich nun die Frauen der PLD-Führung eindrucksvoll hinter ihre Ikone der Frauenbewegung, Margarita Cedeño de Fernández. Es sei eine Schande wie Verleumdungen gegen die First Lady, die sich in vielen Bereichen im Land verdient gemacht hat, umgegangen wird. 
Die PLD-Frauen, angeführt von Flavia García, Sekretärin für Frauenangelegenheiten in der PLD, sagte, dass sich alle Frauen der PLD uneingeschränkt hinter der First Lady stehen. Diese Diffamierungen werden zum Bumerang für die Opposition, welche diese schmutzige Wäsche wäscht.
Jede Dominikanische Frau kennt die ehrenvolle Arbeit von Margarita Cedeño de Fernández, mit dieser Diffamierung gegen ihre Person fühlen wir uns alle verleumdet. Deshalb ist ein Schulterschluss mit der Angegriffenen die logische Konsequenz für uns, so die Sprecherin der PLD-Frauen. 

Zu erwähnen ist abschließend, dass auch zu diesem Termin keine neuen Fakten oder Beweismittel zur Entlastung von Margarita Cedeño de Fernández präsentiert oder wenigstens in Aussicht gestellt wurden.
Lobhuldigungen der Beschuldigten und Angriffe gegen die Oposition sind bisher die einzigen Reaktionen der PLD. 

Warum stellt man nicht von sich aus eine offizielle Kontonachweisprüfung bei der Bank in Dänemark? 
Dann wäre der Fall sehr schnell und einfach aufgeklärt!

1 Kommentar:

DOM REP hat gesagt…

Präsident Leonel Fernandez traf sich am Dienstagabend mit dem Präsidenten der größten dominikanischen Bank und mit den Leitern der Strafverfolgungsbehörden im Nationalpalast. Das Thema des Abends soll sich um das Hacken der Email-Konten seiner Frau gedreht haben, aber Genaues wurde nicht bekannt gegeben. Auch nach dem Treffen wurden keine Fragen von Journalisten beantwortet.