28 März 2012

Psychologe analysiert Anstieg der Suizide, Morde und Frauenmorde in der Dom. Rep.

Interview.

Der Anstieg der Suizide, Morde und Frauenmorde in der Dominikanischen Republik ist das Ergebnis einer Transformation des Landes hin zu einer egozentrischen und individualistischen Gesellschaft.



Der Staat hat die erforderlichen Maßnahmen zur Gewaltprävention nicht getroffen, so Eladio Hernandez, der designierte Präsident der Dominikanischen Hochschule der Psychologen.
Die Probleme liegen in der Aufklärung und Prävention sowie der Frage warum nicht eingegriffen wird, wenn Schaden droht, erklärte der Psychologe während eines Fernsehinterviews, das auf Digital 15 ausgestrahlt wurde.

Hernandez erinnerte daran, dass aggressives Verhalten nicht im Erwachsenenalter gebildet wird, sondern in der Kindheit. Wir lernen im Laufe der Zeit die Werte, die unser Leben und unsere Moral prägen, in der Familie und in der Schule.
In den Institutionen für die Erziehung von Kindern, könnten die Familien im Erlernen eines gewaltfreien Konfliktverhaltens unterstützt sowie ein Gerechtigkeitsgefühl und Toleranz gefördert werden.

Wahrscheinlich erziehen wir unsere Kinder und unsere Kinder andere Kinder und umgekehrt nach dem Prinzip „Auge um Auge und Zahn um Zahn“ welche die Grundlage für dieses Verhalten der Gewalt stellen, so der Experte.
Er erinnerte daran, dass, obwohl der Staat die rechtlichen Instrumente und Institutionen hat Opfern von Gewalt zu helfen, macht er keine Politik, welche das Kollektiv fördert um Gewalt zu verhindern.

Dr. Hernandez bedauerte, dass psychologische Dienste nicht Bestandteil des primären Gesundheitssektors sind, obwohl es von größter Bedeutung ist Fälle (Personen) zu identifizieren die wahrscheinlich psychologische Schwierigkeiten haben. 

Diese Versorgung und Vorsorge in diesem Bereich kommen zu kurz, erläuterte der Psychologe.

Der Mediziner erklärte, dass ein Akt extremer Gewalt, einschließlich des Mords an einer Frau, nicht spontan entsteht, denn für solche Taten ist zumeist ein gewisses Maß an Planung durch den Täter erforderlich.
Der Mann, der einen Frauenmord durchführt, hat in seinem Kopf ein Ergebnis erhalten, das DURCH eineN bestimmten Auslöser den Impuls zur Eifersucht auslöste und wie uns die Erfahrungen und die Wissenschaft zeigen, unterliegen die Gewalttaten, die daraus resultieren, fast immer einer gewissen Planung, sagte der Spezialist.

Hernandez betonte die Notwendigkeit für das Gesundheitssystem Programme zur Früherkennung von Fällen von Aggression und Depression aufzunehmen, die zu einem Mord an einer Frau, einem Selbstmord oder sogar beidem führen könnten, wie es häufig geschieht.
Neben alarmierenden Rate von Frauenmorde in der Dominikanischen Republik zeigt sich Hernández besorgt über die stetige Zunahme der Selbstmorde im Land, die auch einen weiteren Teil von Gewalt repräsentieren.
Datenerhebungen zeigen, dass zumeist Depressionen den Prozess zum Selbstmord begleiten, die jedoch psychologisch betreut auch behandelt werden könnten, fügte Hernandez an.

Der Spezialist empfiehlt, dass zur Reduktion der Gewalt eine kollektive Veränderung des Verhaltens in der Familie erzielt werden muss, um Veränderungen in der Gesellschaft zu erreichen. Wenn wir unsere Kinder erziehen, müssen wir Eigenverantwortung fördern und ihnen beibringen zuzuhören sowie ihnen mit gutem Beispiel vorangehen. 
Eltern oder andere Erziehungsverantwortliche müssen wissen was in den Kindern vorgeht, was sie beschäftigt und wir müssen lernen ihre Meinungen und Gefühle einzuholen und ernst zu nehmen.

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