29 Oktober 2012

Täglich töten sich die Dominikanerinnen und Dominikaner selbst

Opinion.

Kaum ein Tag vergeht, an welchem nicht über einen oder mehrere Fälle von Suizid in der Dominikanischen Republik berichtet wird.

Gestern nahm sich eine 25-Jährige in Villa Jaragua, Provinz Baoruco, das Leben. Die junge Mutter von 2 Kindern im Alter von einem und drei Jahren erhängte sich im Badezimmer.
Die Frau zog ihre Kinder bei ihren Eltern zuhause alleine groß. Vom Vater fehlt jede Spur.

Neben den Suiziden zeigt die extrem hohe Gewaltrate innerhalb der Familien und Beziehungen in der Dom. Rep., welch gewaltiges Sozialproblem das nach außen so glücklich wirkende dominikanische Volk zerfrisst.

Sicher, es gibt auch viele glückliche Familien und Kinder im Karibikstaat, die behutsam bei ihren Eltern aufwachsen. Jedoch ist festzustellen, dass der Anteil von Suiziden und innerfamiliärer Gewalt in der dominikanischen Gesellschaft außerordentlich hoch ist.

Das seit Generationen traditionelle Machotum mit allen seinen Auswüchsen ist sicher ein Grund für diese Missstände. Hinzukommt eine Perspektivlosigkeit, die viele Teile der ärmeren und ärmsten Gesellschaftsschichten im Jammertal der Aussichtslosigkeit zu ersticken droht.
Die Gewaltbereitschaft ist allgemein als sehr hoch einzustufen.

Politisches Umdenken, eine Konzentration der Ressourcen auf die Armen und ihre Bedürfnisse, bessere Bildung für alle ohne Notwendigkeit von finanziellen Mitteln, Schaffung von ordentlich bezahlten Arbeitsplätzen in großem Umfang, Justizsicherheit, Ausrottung des nationalen und internationalen Drogenhandels und der Korruption im Land sowie Anreize und Unterstützung für Kleinstunternehmer wären die Ansatzpunkte, die dringend verfolgt werden müssten, wären die regierenden Politiker, die zumeist auf der Sonnenseite des Landes leben, an einem Ende der gesellschaftlichen Missständen und dem damit verbundenen Elend interessiert.

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