03 November 2012

Sicherheit für Touristen in der Dominikanischen Republik

Opinion (TM).

Die Medien in der Dominikanischen Republik sind voll von Verbrechen und Gewalttaten, die seit Jahren den Bewohnern im Karibikstaat zunehmend Sorgen und Ängste bereiten.


Die Frage nach der Sicherheit von Touristen in der Dom. Rep. ist daher völlig legitim, sogar verständlich.
Wie sicher kann man sich als Tourist auf der meistbesuchten Karibikinsel fühlen?

Die Sicherheit für Touristen in der Dominikanischen Republik ist in einem „normalen“ Maße gegeben, oder anders herum gesagt: In der Dom. Rep. ist die Gefahr Opfer von Kriminellen und Betrügern, oder durch andere Gefahren für Leib und Haben geschädigt zu werden, nicht größer als in den meisten anderen Ferienzielen für Pauschaltouristen auf der Welt. 

Generell muss man sogar sagen, dass es wenige Länder, die der 3. Welt zugeordnet werden, gibt, in welchen sich die Besucher in ähnlicher Art und Weise sicher fühlen können.

Besucht der Tourist eine der großen AI-Anlagen im Norden, Osten oder Süden des Landes und verlässt diese nicht bewegt er sich in einer Art „Sicherheitszone“. 
Opfer durch Erdbeben oder Wirbelstürme im touristischen Sektor sind mir nicht bekannt. 
Schwachpunkt kann in manchen Regionen die medizinische Versorgung durch Spezialisten bei schweren Gesundheitsschädigungen, z.B. nach Unfällen oder anderen intensiven Gesundheitsbeeinträchtigungen, sein. Manchmal ist die Anreise zu einem modernen Krankenhaus, das eine internationale Standardversorgung anbieten kann, sehr weit.
In einigen Hotels kam es in der Vergangenheit auch zu Überfällen, zumeist wurden die Zimmer leergeräumt während sich die Touristen am Stand oder am Pool lagen oder sich außerhalb der Anlage vergnügt haben. Durch Erhöhung des Sicherheitspersonals und strengen Kontrollen des Personals konnte diesen Räubern weitgehend das Handwerk gelegt werden. Solche Vorfälle ganz ausschließen kann man aber ganz bestimmt nicht.

Für Touristen, die in geführten Ausflügen das Land besichtigen, ist erst mal zu raten, dass sie überprüfen in wie weit sie versichert sind. Nein nicht in erster Linie, weil so viel passiert, sondern weil man im Fall der Fälle besser ordentlich versichert sein sollte, damit es im Schadensfall nicht zusätzliche böse Überraschungen gibt. Von Touristen wird gerne „etwas“ mehr genommen, gerade dann, wenn sie keine Wahl haben.
Zum Zweiten ist ein Preisvergleich für Preisbewusste zu empfehlen. Nicht nur in der Dom. Rep. auch in allen anderen Feriendestinationen für Pauschalreisende ist es üblich bei einer Art Begrüßungscocktail auch gleich zur Ausflugsbuchung „überredet“ zu werden. Nicht selten werden die Ausflüge dann über lokale Ausflugsveranstalter durchgeführt und ihr Reiseleiter streicht sich eine hohe Provision ein. Natürlich auf ihre Kosten. Soweit ist das kein Geheimnis und nicht an einen Ort gebunden. 
Hier ist es sehr individuell zu beurteilen in wie weit man sich traut alleine „Raus zu gehen“ und bei Einheimischen zu buchen. Ratsam ist es nur Vereinbarungen / Verträge zu unterschrieben, deren Inhalt man auch vollständig versteht. Sei es man ist der Landessprache mächtig oder man bekommt den Vertrag in einer ausreichend vertrauten Sprache vorgelegt. Mündliche Absprachen sollte man als wertlos ansehen, zumindest vertragsrechtlich. Aber in solchen Dingen unterschiedet sich die Dom. Rep. nicht wirklich von anderen Pauschalreisezielen. 

Nun Gut in Punta Cana ist es schon sehr schwierig, bzw. es wird einem oft bewusst schwierig gemacht, an örtliche Ausflugsveranstalter heranzukommen. Hier kassieren die ausländischen Reiseagenturen fast ausnahmslos ab. Manche (nicht alle) Reisebegleiter warnen auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel explizit vor den gefährlichen Ausflugsfahrten, die bei Einheimischen gebucht werden. So manches Schauermärchen wird dabei erzählt, um dann die Zahl der Buchungen beim Begrüßungsdrink hoch zu treiben. Nun ja, der erfahrene Tourist weiß was er davon zu halten hat.
Ein Risiko gehen alle ein, die einen Ausflug buchen, unabhängig vom Ausflugsveranstalter, nämlich den dominikanischen Straßenverkehr. Immer wieder sind Busse, auch mit Touristen besetzte, in schwere Unfälle verwickelt. Ob nun das Risiko diesbezüglich höher ist, als in Italien, Spanien oder der Türkei, ist müßig zu beantworten, da sehr viele Faktoren berücksichtig werden müssten, um eine fairere Aussage zu machen. Sagen kann man darüber, dass die Gefahr in der Dom. Rep. nicht auffällig größer oder kleiner ist, als in den anderen beliebten Reisezielen.

Wer nun auf eigene Faust durch die Dom. Rep. reisen möchte, der lässt sich auf ein wirkliches Abenteuer ein. Spanischkenntnisse, Reiseerfahrung im individuellen Bereich und eine intensive Vorbereitung sind hierfür dringend zu empfehlen. Ratgeber gibt es viele, vermutlich reicht einer nicht aus, um wirklich qualifizierten Rat für Individualreisen zu erhalten.

Ich wünsche allen, die die Dom. Rep. – ein wirkliches Traumreiseziel – besuchen, viel Freude. Lassen sie sich von Land und Leuten faszinieren und von der karibischen Lebensfreude anstecken, aber bitte nicht blenden lassen. 

Ihr Tobias Müller

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