Anlässlich der Feier des 50. Jahrestages der Vereinigung der Industrien der Dominikanischen Republik wurde ein Report zur Industrieproduktion im Karibikstaat vorgestellt.
Führungskräfte aus der verarbeitenden Industrie analysierten die Probleme und Aussichten der Branche. Ein Bericht mit dem Titel "Fünfzig Jahre, fünf Jahrzehnte, eine Industrie" wurde präsentiert. Das Bild ist düster, denn das verarbeitende Gewerbe hat mehr als 100.000 formale Arbeitsplätze zwischen 2000 und 2011 verloren. Die angeführten Gründe seien überbewertete Wechselkurse, ständige Veränderungen von Regeln im Energiesektor, hohe Frachtkosten, Mangel an Krediten und hohe Lohnkosten, so die Zusammenfassung im Report.
Am nationalen Forum der Industriellen nahmen unter anderem Roberto Bonetti Guerra von der Sociedad Industrial Dominicana, Franklin Baez Brugal von der Firma Brugal & Co., Elena Viyella de Paliza von der Monte Rio Power Corp, Manuel Estrella Cruz von der Grupo Estrella, und Franklin Leon von der Nationalbrauerei „Cerveceria Nacional Dominicana“ teil.
Die Journalistin Alicia Ortega moderierte die Veranstaltung.
Im Jahr 2000 waren 505.000 Beschäftigte in der Branche registriert gewesen, jedoch im Jahr 2011 waren es nur noch 400.000 Mitarbeiter, die in Industriebestrieben arbeiteten.
Im Jahr 2000 waren 505.000 Beschäftigte in der Branche registriert gewesen, jedoch im Jahr 2011 waren es nur noch 400.000 Mitarbeiter, die in Industriebestrieben arbeiteten.
Führungskräfte der Industrieunternehmen beklagten die hohen Lohnkosten und Lohnnebenkosten in der Dominikanischen Republik, die im internationalen Vergleich nicht konkurrenzfähig seien. So sind zum Beispiel die Lohnnebenkosten in Chile bei 31 Prozent, während dominikanische Unternehmen 65 Prozent an Kosten zusätzlich zum tatsächlichen Lohn eines Mitarbeiters aufbringen müssten.
Es wurde auch bemängelt, dass es kein ausgeprägtes Netzwerk zwischen der Industrie und anderen Sektoren,wie zum Beispiel dem Tourismus und der Landwirtschaft gebe. In diesem Bereich müsste die Industrie die Bemühungen forcieren, um lokale Verbindungen zu schaffen, die Synergien zur Optimierung der Kosten ermöglichten. Auch die Trennung von Zollfreizonen von der traditionellen Industrie in abgesonderte Areale erschwere es, durch Kooperation die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu verbessern.
Der lokale Markt werde durch massive Importe reduziert, weil es oft einfacher sei, die Waren aus dem Ausland zu beziehen, denn aus dem eigenen Land. Auch die Produktion im Land werde gehemmt, weil es einfacher sei, Waren im Ausland zu beziehen und sie hier zu vertreiben, als sie in der Dominikanischen Republik herzustellen. Diese These wird auch von der Landwirtschaft bestätigt, wo die Produktion von Erdnüssen, Baumwolle, hellem Tabak und Soja, sowie neuerdings Mais und Tomaten, immer mehr schrumpft, weil Importe billiger sind.
Ein weiterer Punkt, der den Industrien das Leben und Überleben in der Dom. Rep. erschwere, seien Finanzierungen. Es sei inzwischen einfacher, die Finanzierung für ein Auto als für Maschinen zu bekommen.
Auch fehlende Vernetzung und einheitliche Regelungen zwischen Institutionen wie dem Zentrum für Exporte und Investment und dem nationalen Verbraucherschutz mit dem dominikanischen Industrie- und Handelsministerium belasteten die Industriellen durch die Unsicherheit bei Regeln.
Es wurde auch angemerkt, dass die Industrie die meisten Steuern aller Geschäftsprozesse im Land bezahle. Hürden für die Ausweitung von Produktionen und die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit auf den internationalen und nationalen Märkten sind auch die Unsicherheit im Stromsektor durch ständig wechselnde Bedingungen und die Überbewertung des Wechselkurses.
Das Land brauche, um seinen Energieprobleme zu lösen, transparente Verträge zur Finanzierung von Investitionen im Energiesektor. Überbewertete Wechselkurse schafften einen Vorteil für Importe gegenüber der lokalen Industrie, so war zu hören.
Die Industriellen forderten eine Vision der Entwicklung, die mit Offenheit und Transparenz die Entwicklung des herstellenden Gewerbes einschließlich der Landwirtschaft nachhaltig fördere.
Die Industriellen forderten eine Vision der Entwicklung, die mit Offenheit und Transparenz die Entwicklung des herstellenden Gewerbes einschließlich der Landwirtschaft nachhaltig fördere.
Die Exportfähigkeit müsse durch gezielte Anreize und Regelungen von der Regierung verbessert werden, forderten die Industrieführer. Auch die Standardisierung des Primär-, Mittel- und Oberschulabschlusses auf einem hohen Niveau müsse Ziel der Bemühungen der Regierung sein und umgehend angepackt werden.
Franklin Baez Brugal (Foto) forderte mehr Ehrlichkeit vom Staat. Er sagte, während einer Phase von Stabilität und Wachstum müsse unbedingt die Haushaltsdisziplin in Frage gestellt werden. Ein Defizit von mehr als 8% des BIP, mehr als RD$ 200.000.000.000, zeige, dass Haushaltsdisziplin von größter Bedeutung für die Entwicklung der Nation sei, so Brugal.
1 Kommentar:
Ganz wichtige Informationen. Danke für die Details.
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