05 Februar 2013

Sosua Storys: Lokführer G. ( 55 ) „tot gesoffen“ in nur 17 Monaten!

Story 3.

„Mensch Christian, die letzten 2 – 3 Drinks hätte ich ihm wohl nicht mehr ausschenken sollen!“ Volker, einer der zwei Wirte der TEQUILA Bar hatte ein schlechtes Gewissen.



G. wankte schwer trunken aus der „TEQUILA BAR“ in LOS CHARMICOS in die Nacht. „Also für mich hast Du als Wirt versagt, der konnte ja noch gehen!“ witzelte ich. Volker, lachte dreckig: “ Du hast recht und wenn er dann am Boden liegt, dann noch ein Bier in die Fresse schütten mit den Worten“ : „und der geht aufs Haus!“

G., der „frühpensionierte“ Lokführer (55) aus Nürnberg, hatte sich hier in Sosua, in der Rekordzeit von nur 17 Monaten „tot gesoffen“. Andere hatten dafür Jahre gebraucht, er ist bis heute der unangefochtene Rekordhalter!

G. kam aus Nürnberg und hatte sich des öfteren am Tresen mit mir „unterhalten“. Da er stets betrunken war, somit undeutlich sprach und noch einen sehr starken Dialekt hatte, habe ich G. nie verstanden. Es hätte genausogut auch ein Batschake oder Aserbeidschaner oder sonst was sein können, verstanden hatte ich immer fast so gut wie nichts. 
Er sah ein wenig aus wie Walter Sedlmayer und erzählte viel von seiner aktiven Zeit „auf der Lok“ . 5 Selbstmörder habe er überfahren, „es wäre schrecklich gewesen“ und jedesmal hätte es Stunden gedauert, bevor die Polizei die Strecke wieder freigegeben hätte. Einige seiner Kollegen hätten sogar in Psychologische Behandlung gemusst, danach. Einmal saß er auf der Erde, an dem kleinen, alten Durchgang zum Wohnviertel „Villas Ana Maria“ mittags, weil er so betrunken war, das er nicht mehr gehen konnte. 
Ich sprach Ihn freundlich an, ob ich ihm irgendwie helfen könne, aber er sah mich mit seinen Augen an, das Weiße hatte inzwischen die Farbe vom Rum angenommen und sagte mit schwerer Zunge zu mir : „Nein, danke ich mache nur eine Rast!“ Er war einer der ganz wenigen, die auch sturzbetrunken ein angenehmer und liebenswerter Mensch blieben.

Viele Auswanderer kommen hier mit der ungewohnten Freiheit, dem „Nichtstun“ und dem „Luxus“ nicht mehr arbeiten zu müssen, nicht zurecht und fangen das „Saufen“ an!

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