Die Prioritäten von Danilo Medina anhand seiner Rede zum Unabhängigkeitstag

Kurzbericht.

Wenn man die Rede zur Nation des dominikanischen Präsidenten, Danilo Medina, anlässlich des Unabhängigkeitstages am 27. Februar quantitativ analysiert, erhält man eine Interessante Priorisierung.

Die gesamte Rede des Präsidenten bestand aus 10.781 Worten. Für die Einführung nutzte der dominikanische Prozent 3 Prozent der Redezeit. 

Größtes und zeitlich ausführlichstes Thema während der Rede zur Nation waren die Stromprobleme und deren Beseitigung, die ganze 14 Prozent der Rede ausmachten. 

Mehr Text aber mit 9,2 Prozent weniger Redezeit nahm sich Medina für das Thema „Vertragserneuerung mit dem kanadischen Bergbauunternehmen Barrick Gold“. Das Thema „Optimierung des Bildungswesens“ nahm nahezu die identische Zeit, wie die Vertragserneuerung zur Goldschürfung ein, jedoch nutze er dazu weniger als die Hälfte an Worte. 

Die Makroökonomische Entwicklung war zu erstaunlichen 6,8 Prozent Thema seiner Rede. Ein Thema, das ansonsten wenig von Medina zu hören war. 

Für das Thema „Öffentliche Bauten und Werke“ nahm sich Medina 6 Prozent der Redezeit. Mit jeweils 5,8 Prozent und 5,7 Prozent folgten die Themen Motivation, kleine und mittlere Unternehmen sowie Gesundheitspolitik. 

Die legendären und populären Überraschungsbesuche von Medina nahmen lediglich 2,8 Prozent der Redezeit ein. 

Es folgte mit 2,6 Prozent das Thema „Programme für Kinder“. 

 Überraschenderweise nutze Medina für das Thema Nummer Eins in der Bevölkerung „Unsicherheit und Straffreiheit“ nur 2,2 Prozent seiner Redezeit bzw. zur Straffreiheit und zur Korruption verlor er kein Wort. 

Auch das sonst so hochgestellte Thema Tourismus wurde mit 2,1 Prozent gering priorisiert. Das Thema Umwelt, das in der dominikanischen Öffentlichkeit immer mehr Gewicht bekommt, wurde gar nur während 1,1 Prozent der Zeit von Medina angesprochen. 

Überraschend kurz wurde auch das Thema „Landwirtschaftliche Entwicklung“ vom Präsidenten erläutert. Ebenfalls nur 1,1 Prozent der Redezeit nutze Medina für das Thema, zu welchem er im ganzen Land in den letzten Monaten sehr aktiv war.

Diese Quantifizierung stellt in keinster Weise eine Priorisierung der Themen für die Regierung dar. Es ist aber wirklich bemerkenswert, dass Medina Themen wie Sicherheit, Tourismus und Umweltschutz, die alle in der Öffentlichkeit viel diskutiert werden, nur relativ kurz erläuterte. 

Dass er sich zu Zwischenerfolgen, wie sie in einigen Bereichen der Landwirtschaft schon zu erkennen sind, nicht langwierig selbst lobte, zeigt auch auf, dass er ein ganz anderes Format als sein Vorgänger, Leonel Fernandez, hat.