4. Teil
Die folgende Erzählung ist Christian Hugos Buch "Gringostorys aus der Karibik I " entnommen und wird täglich als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht, exklusiv für unseren Blog.
Alle 10 Erzählungen spielen in der Dominikanischen Republik. Der Band kann im Buchhandel oder bei Amazon bezogen werden. C.H. arbeitet regelmäßig als Lektor und als gelegentlicher Kolumnenschreiber für unseren Blog.
Fercelina und Falco (4.Teil)
„Despacio (Langsam)!“ ruft sie und zeigt auf die erste Bodenwelle, die er prompt, gerade noch, ohne sich zu überschlagen, meistern kann. Er darauf sinngemäß „Wir sind ein tolles Team, nicht wahr?“ Und jetzt liegt ihre Hand auf der seinigen und auf dem Automatik-Schalthebel, diesen quasi doppelt beschützend. Dass der lieben Schwester im Fond nichts entgeht, interessiert das Paar vorne nicht. Allerdings wird sich ihre zehnköpfige Familie später umso mehr für den Fahrtbericht der Flaca erwärmen, kaum dass sie angekommen sind!
Und so geht alles seinen (oder sollten wir sagen „ihren“) Gang. Denn es ist schließlich die überaus hübsche und nette Beifahrerin, die Falco betreut, mal mit Nüssen und Bier, mal mit Bier und Chips. Und sie timed alle Aktionen professionell: Ab der Hälfte der Strecke bis zu Fercelinas Haus gibt es Rum mit etwas Cola. Immer wieder! Falco weiß, dass man als Autofahrer in der DR bis zur Bewusstlosigkeit saufen kann, solange man keinen Unfall baut, und das sagt er sich wohl auch, während er bergauf fährt. Wenn er die Schwestern abgeliefert hätte, würde er ein paar Flaschen Wasser in sich hinein stürzen und er würde mit klarem Kopf bergab „rodeln“ (holaradiho!). In der Zwischenzeit genießt er die Berührungen seiner Fercelina. Bei der dritten Bodenwelle sind sie beispielsweise mit Fingerhakeln beschäftigt, der Art, dass derjenige gewinnt, der die Hand des anderen in just die für einen selbst oder den Partner lusterregendste Position bringt. Zonen wie…., halt, man muss ja nicht alles verraten!
Als Fercelina schließlich rief „Jetzt links in die Einfahrt!“ wäre er fast zur Besinnung gekommen, aber da sprangen sofort jede Menge Kinder um seinen Wagen herum, eins hübscher und fröhlicher als das andere. Mein Gott, solche Enkelkinder wünschte er sich, aber seine einzige Tochter, eine kühle Blonde, würde das wohl kaum zustande bringen, was er da an Lebensfreude vor sich sah! Sie stiegen aus, Fercelina verteilte die Pizzastücke, die sie in Moca für alle gekauft hatte,- zum Wochenende gab es immer etwas Besonderes. Dann bat sie Falco in das bescheidene Heim ihrer Familie. (Fortsetzung folgt)
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