10 März 2013

Fercelina und Falco (7.Teil) aus Christian Hugos "Gringostorys"

7. Teil

Die folgende Erzählung ist Christian Hugos Buch "Gringostorys aus der Karibik I " entnommen und wird täglich als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht, exklusiv für unseren Blog. 

Alle 10 Erzählungen spielen in der Dominikanischen Republik. Der Band kann im Buchhandel oder bei Amazon bezogen werden. C.H. arbeitet regelmäßig als Lektor und als gelegentlicher Kolumnenschreiber für unseren Blog.

Fercelina und Falco (7.Teil)

Auf dem Nachhauseweg erkundete Falco die natürlichen Gegebenheiten seiner Partnerin. Das war ja wirklich sehr verheißungsvoll. Nebenbei erkundigte er sich über biografische Details. Tags drauf wusste er nur noch, dass sie drei Kinder alleine großzog und 35 Jahre alt war. Ihren Namen konnte er jetzt immerhin ohne zu stocken sagen.

Zuhause angelangt wird der Spieleabend im Pool fortgesetzt. Wasser macht hungrig. Und während Fercelina sich ihre Lieblingsmahlzeit Reis mit Bohnen und Hühnchen richten darf, begibt sich Falco auf die Suche nach Viagra, irgendwo hat er doch noch eine versteckt gehabt, verdammt, für derlei Fälle, von denen er bislang nur träumte. Als Fercelina schon beim Essen ist, findet er sie gottseidank und wirft sie sofort ein. Jetzt schnell noch ein paar Garneelen in die Pfanne, Austern gibt es ja nicht hier. Und dann ein paar Gläser Mamajuana, soll ja angeblich potenzfördernd sein.

Anschließend wurde die Klaviatur des Kamasutra rauf und runter dekliniert, mal schlug der eine die Position vor, dann der andere. Es herrschte Gleichberechtigung auf Boden, Sessel, Tisch und Bett. Beide schmeichelten einander ob der Lendenkraft des anderen.

Da viel Alkohol geflossen war, war keiner so richtig fit am Morgen, aber offensichtlich zufrieden: Falco mit dem Preis-Leistungsverhältnis – er hatte ihr nach dem Zähneputzen 2.000 Pesos in den Schlüpfer gesteckt (ca. 40 €)- und Fercelina, da sie hoffte ihn erotisch an sie gebunden zu haben. Nach dem Frühstück lockte sie ihn mit dem Angebot ein Baseballspiel in ihrem Campo anzusehen, dazu hätten ihn Ihr Vater und ihre Brüder eingeladen. Falco wusste um die Dominikanische Baseball League als Talentschmiede für US-amerikanische Interessen. Also sagte er zu. Des Weiteren wollten ihm ihre Kinder zeigen, wo sie gerne schwämmen, unter einem Wasserfall. Mann, die geht aber ran, dachte sich Falco, als das Taxi mit ihr abfuhr. Aber er hatte es ihr versprochen. Das Haus aufräumen würde er Sonntagabend oder Montagfrüh erledigen. Jetzt schau ich erstmal auf der Pedro Clisante, ob es noch eine bessere Partie gibt. Gesagt – getan. Sein Fazit: gibt es aber nicht! 
Als er am Sonntagnachmittag im Dorf ankam, fand er seine Fercelina beim Kochen. Sie stand barfüßig auf dem Lehmboden der nach allen Seiten offenen „Naturküche“. In der Mitte des Raumes ein offenes Holzfeuer mit einem riesigen Reistopf darüber. Sie war gerade dabei, diesen mit Folie abzudecken. Ob sie wohl eine ganze Armee durchfüttern wolle, wunderte er sich. Vielleicht war dies aber auch der Vorrat für eine Woche? Reis für zehn Personen mittags und abends. Ihre Haut glänzte golden vom Schweiß. (Fortsetzung folgt)

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