25 April 2013

Die erste Euphorie ist verflogen, kippt nun die Stimmung?

Kolumne P.M.

Nachdem Danilo Medina (Foto) die Amtsgeschäfte als Staatspräsident der Dominikanischen Republik im August 2012 von Leonel Fernandez übernahm, waren alle gespannt, was geschehen wird.


Schnell stellte sich heraus, dass die finanzielle Situation, die Fernandez hinterließ, katastrophal war. Medinas Regierung reagierte darauf mit einem Sparkurs und einer Steuerreform, welche viele Steuern anhob. 

Mit seinen Überraschungsbesuchen an Brennpunkten und Soforthilfen, um manche kleinere Probleme der Bürger und Unternehmer zu beseitigen, verschaffte sich Medina eine sehr große Popularität im dominikanischen Volk. Auch über die Parteigrenzen hinweg bekam Medina für seinen Regierungsstil nahe am Volk großen Zuspruch. Seit zwei Monaten scheint die Stimmung trotz noch immer hervorragender Umfragewerte bei einem immer größeren Teil der Bevölkerung zu kippen. 

Die Bürger sehen kaum wirkliche Verbesserungen in der Versorgung mit den Grundelementen wie Wasser, Strom und Arbeitsplätze. 
Kritiker, darunter namhafte Ökonomen, behaupten, dass Medina lediglich ein Flickwerk von Maßnahmen ohne strategischen Plan und ohne umfassende Wirkung umsetze. 
Zunehmende Proteste und Demonstrationen, die auch wieder sehr gewalttätig verlaufen, zeigen, dass der Frust erneut tief sitzt. Vielleicht kommt nun auch die Enttäuschung über die Tatsache dazu, dass Medina keine Wunder vollbrachte und es nach den ersten Monaten unter Medina noch immer nicht besser läuft, als unter der Staatsführung von Fernandez. 
Die Zahlungsmoral der Regierung ist noch immer katastrophal. Es gibtVersorgungsengpässe in allen Bereichen; besorgniserregend ist vor allem die außer Kontrolle geratene Kriminalität, die immer brutalere Formen annimmt und die Angst unter der Bevölkerung hochtreibt. 

Es scheint tatsächlich so, dass die Stimmung „Pro-Medina“ zu kippen droht!

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