06 Juni 2013

Sexuelle Gewalt, Drogen und Glücksspiel sind schon in der Schule Alltag

Opinion.

In der Schule „Juana Saltitopa“ in Los Alcarrizos, Santo Domingo West gibt es alles: sexuelle Gewalt, Drogen und Glücksspiel.



Dies wurde nun auf bestialische Art und Weise öffentlich aufgedeckt, als ein psychisch kranker Mann (22) zwei Mädchen sexuell belästigte. Mitschüler nahmen mit ihren Handys auf, wie der Kriminelle einem Mädchen einen Stock in die Vagina einführte. Der Gewaltakt ereignete sich in einer Unterrichtspause. Die gedrehten Videos des Übergriffs erschienen kurz darauf im Internet.

Der Zustand der Schule und das Verhalten der Mitschüler bei diesem sexuellen Missbrauchs spiegeln ein Bild einer verrohenden und sich immer schlechter entwickelnden Gesellschaft in der Dominikanischen Republik wider. Was auf der einen Seite als fröhliche, immer lächelnde und tanzende Gesellschaft wahrgenommen und dargestellt wird, verkümmert zunehmend. 
Unter dem Mantel des öffentlichen Lichtes zeigt sich eine Gesellschaft der Gleichgültigkeit und des Egoismus. Jeder ist sich selbst der nächste und kümmert sich nicht um das Leid und die Not des andern. 

Nein, nicht alle dürfen wir dabei über einen Kamm scheren. Natürlich gibt es viele andere, die fürsorglich, solidarisch und mitfühlend sind. Es zeigt sich doch ein wachsendes Geschwür von Desinteresse am nächsten, dessen Grundlagen die anhaltend hohe Armut, wachsende Perspektivlosigkeit, hohe Arbeitslosigkeit, der Mangel an Vorbildern, fehlende Rechtsstaatlichkeit, zunehmende Gewalt und Kriminalität und weitere wirtschaftliche sowie soziale Faktoren sind. 
Es gibt viele herzensgute Menschen in der Dom-Rep, aber ihr Umfeld droht diese Menschen so zu verändern, dass sie selbst zu Tätern werden und sich über Recht und Ordnung sowie dem Respekt vor dem nächsten hinwegsetzen. 
Bei vielen ist dieser Prozess schon fortgeschritten wie man an der wachsenden Zahl von Fällen der innerfamiliären Gewalt, von Lynchmorden und Selbstmorden sehen kann.

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