Die Staatsanwältin des National Distrikts der Dominikanischen Republik, Yeni Berenice Reynoso, könnte auch den Titel „Staranwältin“ in Bezug auf ihre Bekanntheit tragen.
Vor wenigen Wochen wäre dieser Titel auch auf aufgrund ihrer öffentlichen Beliebtheit, die sie wegen ihres großen und unerschrockenen Engagements für Gerechtigkeit erreichte, berechtigt gewesen. Diese Perspektive hat sich jedoch seit geraumer Zeit ganz deutlich verändert.
Die Staatsanwältin steht unter schwerer öffentlicher Kritik.
Begonnen hatte die Wende von der beliebten zur gescholtenen Juristin, nachdem sie die Korruptionsklage gegen den ehemaligen Staatspräsidenten des Landes, Leonel Fernandez, „für immer“ archivierte.
Die Tatsache, dass sie dies tat, war das Eine, hinzu,kamen aber auch noch teilweise sehr fragwürdige Begründungen wie zum Beispiel, dass es keine Gesetze gebe, um dieses Verfahren zu führen.
Öffentlich wurde ihr Feigheit vor den „Großen“ vorgeworfen und bei Demonstrationen vor dem Justizgebäude ihr Rücktritt gefordert.
In den folgenden Tagen, so dachte man, werde sich die Juristin wieder auf die vielen andren Fälle konzentrieren, schließlich gilt sie als fleißige und akribische Arbeiterin in Sachen Gerechtigkeit und Strafverfolgung.
Wer dies annahm, der sah sich getäuscht. Reynoso, mittlerweile ein dominikanischer Medienstar, fiel nicht wie in der Vergangenheit durch die Verfolgung von Straffällen auf, sondern durch öffentliche Kommentare, die immer wieder zu heftiger öffentlicher Kritik führten. Ihr hübsches und sehr geschätztes Gesicht hat sie damit im Sinne der juristischen Glaubwürdigkeit konsequent selbst weiter beschädigt.
Nun spitzte sich die Situation weiter zu, als sie sich kritisch zu den gemischten Patrouillen aus Polizei und Soldaten äußerte. Die gemischten Einsatzgruppen sind ein zentrales Werkzeug im Kampf der sich immer weiter ausbreitenden Kriminalität im Land, so behaupten es zumindest die dominikanische Regierung und die Ermittlungsbehörden, mit einer Ausnahme: Yeni Berenice Reynoso.
Öffentliche Vorwürfe von verschiedenen Seiten prasselten in den letzten Tagen erneut auf die Juristin ein. Unter anderem verteidigten der Generalstaatsanwalt, Francisco Domínguez Brito, Innen-und Polizeiminister Jose Ramon Fadul und Rechtsberater Cesar Pina Toribio die gemischten Einsätze und kritisierten ihrerseits Reynoso für ihre öffentlichen Aussagen.
Öffentliche Vorwürfe von verschiedenen Seiten prasselten in den letzten Tagen erneut auf die Juristin ein. Unter anderem verteidigten der Generalstaatsanwalt, Francisco Domínguez Brito, Innen-und Polizeiminister Jose Ramon Fadul und Rechtsberater Cesar Pina Toribio die gemischten Einsätze und kritisierten ihrerseits Reynoso für ihre öffentlichen Aussagen.
Es wurde ihr geraten, sich besser zu informieren, sich überlegter zu äußern und nicht die Handlungsorgane zu untergraben.
Als nun Journalisten eine Stellungnahme der sonst immer sehr redseligen Frau einholen wollten, wurden sie abgewiesen.
Es gäbe zu der Sache nichts mehr zu sagen, hieß es von der Sprecherin der Staatsanwaltschaft, Monica Peña. „Reden ist eben manchmal nicht einmal Silber wert und zu spätes Schweigen lässt sich auch nicht immer vergolden.“
Man darf gespannt beobachten, ob sich die einstige „Volks-Staranwältin“ wieder auf das Wesentliche besinnt, oder aber der Konflikt weiter eskaliert? Viel Vertrauen und auch Glaubwürdigkeit scheinen schon verspielt zu sein, was ihre Position für ihre eigentlichen Aufgaben schwächt.

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