01 Juni 2013

Wie konnte ein Waffenhändler einen dominikanischen Diplomatenpass kaufen?

Santo Domingo.

Der Staatspräsident der Dom. Republik, Danilo Medina, rief gestern den Verteidigungsminister und die Leiter der Marine und der Luftwaffe sowie den Polizeichef in den Nationalpalast.

Medina fragte die obersten Führungskräfte der dominikanischen Armee, wie der französisch-libanesische Waffenhändler Ziad Takieddine zu einem dominikanischen Diplomatenpass kommen konnte?
Laut Gerüchten hätte der Waffenhändler, der wegen verschiedener strafrechtlicher Ermittlungen Frankreich nicht verlassen darf, seine Beziehungen zum dominikanischen Militär genutzt, um an die diplomatischen Dokumente zu kommen. Angeblich hätte er für 200.000 Euro den Diplomatenpass gekauft. 
Der Geschäftsmann ist in mehrere Skandale in Frankreich verwickelt, unter anderem auch in unlautere Geschäfte, in welche auch der ehemalige französische Präsident Nicolas Sarkozy und andere hochkarätige Politiker verwickelt sein sollen.

Der Generalstaatsanwalt der Dominikanischen Republik, Francisco Dominguez Brito, kündigte die umgehende Untersuchung des Falls in der Dom-Rep an.
 Diplomatische Dokumente werden vom Außenministerium genehmigt, so dass sich die Ermittlungen auch auf diese Stelle konzentrieren, erklärte der Jurist.

Präsident Medina hingegen sucht nach den Ursachen beim Militär und den angeblichen Kontakten zum Waffenhändler. 
Verteidigungsminister Sigfrido Pared, der Stabschefs der Dominikanischen Luftwaffe Ramon Hernandez, der Marinekommandeur Edwin Dominici und der Leiter der Nationalpolizei Jose A. Polanco Gomez wurden in den Nationalpalast einberufen, um den Fall zu diskutieren. 
Medina ordnete an, dass alle Führungskräfte die nötigen Maßnahmen zu ergreifen haben, um den Fall so bald wie möglich aufzuklären.

 „Egal wer sich schuldig gemacht hat, er muss sich dafür vor Gericht verantworten“, so Medina.

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