03 September 2013

Die zweite große Welle der Ausbeutung der Dominikanischen Republik

Kolumne P.M.

In keinem Land der Welt werden derzeit mehr unerschlossene Goldvorkommen vermutet und erforscht, als in der Dominikanischen Republik.


Zu Beginn dieses Jahres hat der kanadische Bergbaukonzern Barrick Gold, größter Goldproduzent der Welt, begonnen, Gold in der Mine von Pueblo Viejo (Foto) zu gewinnen. Viele Millionen Dollar wurden in das Projekt in der zentralen Dominikanischen Republik investiert und tausende Arbeitsplätze wurden geschaffen.
In Nachverhandlungen mit der Minengesellschaft konnte sich die dominikanische Regierung einen etwas größeren Anteil der Gewinne aus der Goldgewinnung aus dieser Mine sichern. Ökonomen sagen jedoch, dass der Anteil, den das Land selbst erhält, nach wie vor viel zu gering sei. 
Immer deutlicher werden die Umweltschäden, durch Verunreinigungen mit Zyanid und anderen Giften, die bei der Goldgewinnung benötigt und ausgeschieden werden. Nicht zuletzt ein Bericht Dominikanischen Vereinigung der Mediziner (CMD), der in der letzten Woche veröffentlicht wurde, zeigt auf, dass die Bevölkerung im Minengebiet von Pueblo Viejo, Cotui unter gesundheitlichen Schäden zu leiden hat. 
Der kanadische Konzern bestreitet den dargestellten Zusammenhang und gab an, dass diese Krankheiten vermutlich auf Altlasten vor der Zeit des Goldabbaus und der Aktivitäten von Barrick Gold stammen.

Die Gold- und Edelmetallsuche in der Dominikanischen Republik läuft auf Hochtouren. PanTerra Gold Limited hat mitgeteilt, dass ihr Tochterunternehmen PanTerra Gold Dominicana SA eine Konzession zur Erschließung eines Kupfer- und Goldfeldes in der Provinz Bahoruco (Südwesten) erhalten habe. 
Das Bergbauunternehmen wird Anfang 2014 mit den geophysikalischen Untersuchungen, Bohrungen und Analysen der Kupfer- und Goldvorkommen beginnen. Die angebliche Ader soll nach bisherigen Erkenntnissen von Voruntersuchungen eine Länge von rund 5 Kilometern haben.

Auch aus der Provinz San Juan werden Bergbauaktivitäten berichtet. Das kanadische Bergbauunternehmen Gold Quest wird mit der südafrikanischen Firma Gold Fields Limited etwas oberhalb der Gemeinde Hondo Valle arbeiten, um Vorbereitungen für den Abbau von mindestens 10 Millionen Unzen Gold in dieser Region voranzutreiben. Sofern die Arbeiten weiter so voranschreiten, würde in etwa 5 Jahren mit der Gold- und Kupfergewinnung aus diesen Adern begonnen werden können, erklärte Gold Quest. Seit dem Jahr 1998 werden in dieser Region Untersuchungen wegen Bodenschätzen durchgeführt. 
Mehrere vielversprechende Adern mit Gold- und Kupferanreicherungen nahe der Gemeinden Hondo Valle, Los Tomates, La Escandalosa, El Romero und La Higuera wurden entdeckt.
Im Jahr 2007 wurde von der ersten Ader mit Gold in einer Konzentration von 3,14 Gramm Gold pro Tonne Gestein berichtet. Im letzten Jahr kam dann großer Jubel auf, als bei El Romero eine Ader mit 7,9 Gramm Gold pro Tonne Gestein entdeckt wurde. Als "spektakulär " wurde dieser Fund angekündigt. Teilweise soll die Goldkonzentration in dieser Ader sogar noch viel höher sein.
Weitere Adern wurden in dieser Region gefunden, jedoch waren die Konzentrationen an Gold und Kupfer nicht annähernd so attraktiv. Auf insgesamt 21 Millionen Dollar wurde das Budget für die Forschungsarbeiten in dieser Region angehoben. Sofern die ausstehenden Ergebnisse der Studien erneut positiv ausfallen, werde mit der Vorbereitung der Bergbauaktivitäten begonnen werden, wurde angekündigt.
Bei Gesprächen mit Staatschef Danilo Medina habe man schon erste Rahmenbedingungen erörtert, wurde von Gold Quest berichtet.

Nach der spanischen Eroberung und Ausbeutung der Insel Hispaniola sowie der Ausrottung ihrer Ureinwohner, die vor mehr als 500 Jahren begann, scheint nun eine zweite Welle der Ausbeutung der Bodenschätze auf der Karibikinsel unaufhaltsam voranzuschreiten.
„Das Gold gehört dem Volk“, tönte einst Medina – jedoch wer profitiert wirklich von diesen dominikanischen Bodenschätzen?

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