Weihnachten ist eine ganz besondere Zeit in der Dominikanischen Republik, von deren Besonderheiten die wenigsten Touristen etwas mitbekommen.
Weihnachten in der Dominikanischen Republik heißt für die Einheimischen viel feiern, viel essen und viele Besuche machen oder erhalten.
Weihnachten wird gefeiert, aber nicht, wie man das in Deutschland kennt. Feiern am Heiligen Abend heißt Party, Tanzen und laute Musik. Im Haus der Eltern oder der Großeltern wird gekocht, bunt dekoriert und mit lauter Musik gefeiert.
Die Jugend zieht von den Eltern, den Großeltern zu Tanten und Onkeln und zu allen anderen Familienangehörigen. Ein Kommen und Gehen, ein Essen und Trinken, aber vor allen ein Quatschen, Tanzen und Trinken. Laut, schrill und vor allem lebensfroh und doch sehr warm, weil alle Generationen zusammenkommen und füreinander da sind. Besinnlichkeit Fehlanzeige, Herzlichkeit und Nähe jedoch im Übermaß und gemeinsames Feiern bis zum Siedepunkt, und nicht selten darüber hinaus.
Am ersten Weihnachtsfeiertag ist dann der große „Resaca“ (Kater) angesagt und vor dem Nachmittag ist kaum was los. Einen zweiten Weihnachtsfeiertag kennt man nicht, da geht man wieder zur Arbeit, wenn man welche hat.
Nein, in Ihrem AI-Hotel, in dem Sie als Tourist überwiegend abgestiegen sind, werden Sie nichts, es sei denn in Ausnahmefällen, davon mitbekommen. Aber das ist uns auch so fremd und so unverständlich, dass es vermutlich auch besser so ist.
Nun, wer das Land und die Leute erleben und ein wenig verstehen lernen möchte, der sollte es sich nicht entgehen lassen, so ein dominikanisches Weihnachtsfest mitzuerleben, wenn er die Gelegenheit bekommt.
Übrigens für alle Christen: Die Kirchen sind an Weihnachten in der Dom-Rep sehr voll und die Messen sind ein Erlebnis.
Auch diese unterscheiden sich ganz deutlich von den uns in Europa geläufigen, auch wenn der zeremonielle Teil viele Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten enthält. Die Predigt dient zumeist der Ermahnung der Gemeinde nicht der Trunksucht und den Drogen zu verfallen und Rücksicht gegenüber den Schwachen zu nehmen.
Dabei wird direkt und ganz konkret gesprochen, angeklagt und nicht selten geschrien.
Es wird auch viel gesungen und gebetet. Am Ende der Messe in der katholischen Kirche wird miteinander gesprochen und an Geburtstage, Tote und Besonderheiten erinnert. Zu guter Letzt wird das Mikrophon reihum gegeben und jeder kann der Gemeinde oder dem Pfarrer etwas mitteilen. Zumeist bedanken sich die Gläubigen bei Gott und ihren Mitmenschen. Ja, auch so ein Besuch der heiligen Messe in der Dom-Rep ist ein Erlebnis und unterscheidet sich sehr stark von dem, was man so als Europäer kennt. insbesondere die Bindung und Nähe untereinander und die Fröhlichkeit beim Singen ist anders und sehr viel intensiver.
Es ist lebendig in der Messe, so wie das Leben und die ganze Weihnachtszeit in der Dominikanischen Republik.
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