07 Januar 2014

Das Jahr 2013 war ein schlechtes Jahr für „Hispaniola“

Opinion.

Die Insel Hispaniola, die sich die Dominikanische Republik und Haiti teilen, blickt auf ein schlechtes Jahr 2013 zurück.


Über viele Jahrzehnte waren die Beziehungen zwischen den beiden Ländern nicht mehr so angespannt wie im abgelaufenen Jahr. 

Es begann mit dem Einfuhrverbot für verschiedene dominikanische Produkte, das die Regierung Haitis aussprach. Es folgten Gewaltakte gegen die Staatsbürger der Nachbarstaaten auf beiden Seiten der Grenze. Übergriffe auf Dominikaner in Haiti veranlassten die dominikanischen Lastwagenfahrer immer wieder die Grenzübergänge zu blockieren. 
Mehrere Lynchmorde an Haitianern in der Dominikanischen Republik und unmenschliche und gesetzeswidrige Praktiken bei der Abschiebung von Haitianern aus der Dom-Rep haben dann erneut Menschenrechtsorganisationen auf die Zustände in der Dom-Rep aufmerksam gemacht. 

Endgültig drohte die Lage zu eskalieren, als das dominikanische Verfassungsgericht das Einwanderungsgesetz, das Kindern von illegalen Einwanderern, die in der Dom-Rep geboren wurden, die dominikanische Staatsbürgerschaft verweigert, ratifizierte. 
Es folgte der beidseitige Abzug der Botschafter aus den Ländern und die Einstellung der diplomatischen Gespräche. Eine ähnliche Situation hatte es auf Hispaniola zuletzt im Jahr 1963 gegeben, als sogar ein Krieg drohte. 

Der dominikanische Staatschef Danilo Medina ließ ein vereinbartes Treffen der Staatschefs der beiden Nationen kurzfristig platzen. 
Der zunehmende internationale Druck verschiedener Karibiknationen und Organisationen brachte wenigstens zum Ende des Jahres eine Vereinbarung zu einem neuen Treffen einer Regierungsdelegation hervor. 
Auch die Botschafter der beiden Nationen haben mittlerweile wieder ihre Geschäfte aufgenommen. 

Am 7. Januar  finden die ersten Gespräche der Regierungsdelegationen unter internationaler Beobachtung in der haitianischen Grenzstadt Juana Mendez statt. 
Venezuela war treibende Kraft für diese Gesprächsrunde.

Bleibt zu hoffen, dass 2014 ein besseres Jahr für die Beziehungen der beiden Nationen wird. 
Beide sind wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich voneinander mit unterschiedlicher Gewichtung abhängig. Vielleicht bietet das einzig positive Signal aus dem Vorjahr, die Vereinbarung einer Kooperation im Stromsektor, einen guten Anhaltspunkt, wie man „win-win“-Situationen herstellen kann, die beiden Völkern langfristig helfen werden, sich besser zu entwickeln.

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