12 März 2014

Der Bergbau am Loma Miranda spaltet die Dominikanische Republik in Interessensgruppen

Opinion.

Der Berg Loma Miranda war viele Jahrhunderte lang ein unbeachtetes und natürliches Waldgebiet, das sich im zentralen Bergmassiv der Dominikanischen Republik befindet.


Nur 17 Kilometer von der Großstadt La Vega entfernt steht der mittlerweile sehr umkämpfte Berg, in dessen Bereich die Orte Sabana del Puerto und Manaclitas liegen.
Territorial liegt der Loma Miranda an der Grenze zwischen den Provinzen Monsignore Nouel und La Vega.

Nachdem das Bergbauunternehmen Falconbridge (Falcondo) geologische Untersuchungen in dieser Region durchführte und einen Teil des Gebietes erwarb, wurde in der Folge auch ein Antrag für die Schürfrechte gestellt.
Anwohner der Region organisierten gemeinsam mit Umweltschützern einen Widerstand gegen den beabsichtigten Bergbau. Die Gefahren von irreversiblen Schäden für die Natur und die Wasserreserven seien zu groß, um den Abbau von Erzen in dieser Region betrieben zu können, hieß es.
Es mangle auch an glaubwürdigen Untersuchungen, welche die Umweltauswirkungen des Bergbaus analysieren würden, wurde behauptet.

Dann wurde der Prozess für die Gründung eines neuen Nationalparks am Loma Miranda gestartet, der im Abgeordnetenhaus umgehend eine Mehrheit fand.
Die Entscheidung des Senats ist allerdings noch offen.
 Auf der anderen Seite hat Falconbridge eine Gruppe von Politikern hinter sich gebracht, welche die wirtschaftlichen Vorteile und die Chancen für die Entwicklung der Region durch den Bergbau hervorhebt. Dieser Gruppe haben sich auch immer mehr Anwohner der Region angeschlossen, in der Hoffnung Arbeit und Einkommen durch den Bergbau zu generieren.

Bislang gibt es keine klare Haltung der dominikanischen Regierung. Vielmehr bewegt sie sich auf einem Schlingerkurs, der alle Türen offen hält.

Drei Szenarien sind dabei vorstellbar.
Der Loma Miranda wird Naturschutzgebiet und Bergbau wird verboten. Bergbau in einem eingeschränkten und streng kontrollierten Rahmen wird zugelassen, soweit Umweltschäden auf ein Minimales reduziert werden können.
Der Bergbau wird wie in anderen Teilen des Landes in vollem Umfang zugelassen, und es muss wie vielerorts mit erheblichen Schädigungen der Natur und Folgen für die Gesundheit der Anwohner gerechnet werden.

Da an vielen anderen Orten in der Dominikanischen Republik ebenfalls geologische Studien durchgeführt und beantrag wurden, wäre jetzt ein Grundsatzurteil und ein juristischer Standardprozess von Nöten.
Hier ist die Führungskompetent der dominikanischen Regierung gefragt, die eine klare Richtung vorgeben muss.

Schutz der Umwelt versus Wirtschaftsinteressen und Jobs oder einen ökologisch-ökonomischen Kompromiss, der umweltverträglich sein kann, aber auch die Gefahren birgt umgangen und missbraucht zu werden.

Es ist kein Dilemma der Regierung, sondern eine klare Entscheidung notwendig, die eine Richtung für die kommenden Jahre vorgibt.

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