31 März 2014

Nach Todesfall: US-Außenministerium unterstreicht Gefahren kosmetischer Chirurgie in der Dom-Rep

New York.

Schönheitsoperationen, bzw. ein Tourismus für Schönheitsoperationen zu günstigen Preisen, hat sich in der Dominikanischen Republik zunehmend etabliert und profitiert vom OP- und Schönheits-Wahnsinn, der in den USA kreist.



Der Fall der 28-jährigen New Yorkerin, Beverly B., zeigt ganz deutlich, Low-Cost OPs ganz große Risiken mit sich bringen.
Am 20. Februar dieses Jahres starb die US-Amerikanerin, nachdem sie eine Schönheitsoperation in der Dominikanischen Republik durchführen ließ.
Während einer Bauchdeckenstraffung und Fettabsaugung in einer Klinik in der dominikanischen Hauptstadt Santo Domingo, die ihr von Freunden empfohlen wurde, kam es nach Angaben der behandelnden Mediziner zu einer massiven Lungenembolie und die junge Frau starb.

Seither versucht die Familie und Freunde der verstorbenen herauszufinden, was tatsächlich zum Tot der 28-jährigen führte.
Es müsse geklärt werden, ob das Leben der jungen Frau fahrlässig beendet wurde, so die Verwandten.

Die dominikanische Staatsanwaltschaft in Santo Domingo sagte zu dem Fall, der offenbar bekannt war, dass man keine Ermittlungen aufgenommen habe, weil es keine formelle Anzeige gegeben hätte.

Schon kurz nach der missglückten OP hatten allerdings Verwandte der Verstorbenen Kontakt mit den dominikanischen Gesundheitsbehörden aufgenommen, damit diese die Umstände, die zum Tot der jungen Frau im „Vista del Jardin Medical Center“ führten, aufklären sollten.
Das Gesundheitsministerium wurde auch aktiv und ordnete die vorrübergehende Schließung des OP-Bereiches in der Klinik an, nachdem dort die Präsenz von Bakterien und sanitäre Verstöße gegen Vorschriften festgestellt wurden.

Politisch gesehen hatte der Fall allerdings Konsequenzen.
Das US-Außenministerium ergänzte nun seine Reisehinweise für die Dominikanische Republik mit einem klaren Hinweis und der Warnung vor kosmetischer Chirurgie im Land. Es sei in mehreren Fällen zu schweren Komplikationen bis hin zum Tod von US-Bürgern gekommen, so das Ministerium.

Gemäß den behördlichen Angaben wurden im letzten Jahr etwas mehr als 1000 Schönheitsoperationen in der Dom-Rep durchgeführt, davon kamen 60 Prozent der Patienten aus dem Ausland.
Ähnlich wie in Mexiko, Costa Rica und Thailand möchte die Dominikanische Republik Schönheitsoperationen in Verbindung mit einer Urlaubsreise sehr viel kostengünstiger anbieten als im Boom-Land USA, wo der chirurgische Schönheitswahn ein riesiger Markt mit gewaltigem Wachstum ist.
Rund ein Drittel kosten vergleichbare Eingriffe in der Dom-Rep im Vergleich zu den USA. Die Hauptanziehungskraft ist in diesen Länder alleine der günstige Preis, gepaart mit dem Versprechen eines internationalen Standards im medizinischen Bereich.
Da es nun vermehrt zu Problemen und Komplikationen in den dominikanischen Kliniken gekommen war, darf man allerdings daran zweifeln, ob internationale medizinische Standards flächendeckend in der Dom-Rep eingehalten werden.
In der Dominikanischen Republik entwickelt sich derzeit eine „Industrie“ aus Kliniken und Promotern, die gemeinsam auf dem US-Markt für Schönheits-OPs werben.

Dr. Braun Graham, plastischer Chirurg in Florida, warnt ausdrücklich vor Billigangeboten.
Der Facharzt sagte, dass die Zahl der Korrekturoperationen, nach chirurgischen Eingriffen im Ausland, rapide zunehme. Auch wenn es einige talentierte Ärzte im Ausland gebe, seien die Ausbildungen von Krankenschwestern und des Hilfspersonals zumeist unzureichend.
Die Kostenersparnis sei bei einem derart großen Risiko für Leib und Leben bis hin zu tödlichen Komplikation keine Alternative für hochwertige Chirurgie, sagte der ehemalige Präsident der Gesellschaft der plastischen Chirurgen in Florida.

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