02 April 2012

„Wie ein Schlag ins Gesicht der vielen Opfer von Kriminalität in der Dom. Rep.“

Opinion.

Der Leiter der dominikanischen Nationalpolizei behauptete am Wochenende, dass die Kriminalität in der Dominikanischen Republik gesunken sei.



Generalmajor José Manuel Polanco Gómez (Foto) sprach auf einer Sozialveranstaltung in Puerto Plata und sagte, dass die Kriminalität in den letzten 10 Monaten um mehr als sechs Prozentpunkte zurückgegangen sei. 
Er gestand ein, dass die Situation nach wie vor beunruhigend ist.

Auf welcher Grundlage diese Daten errechnet wurden oder weitere Hintergründe zum Niveau der Kriminalität lieferte der Polizeichef bei seiner langen Rede allerdings nicht. Weshalb er einen ungewöhnlichen 10-monatigen Zeitraum für seine Aussage nutzte ist auch nicht verständlich, da man solche Datenvergleiche normalerweise in Jahresvergleichen derselben Monate oder derselben Zeiträume macht. 
Aus den Statistiken, die unter anderem auch von der Polizei erhoben und publiziert werden, ist bekannt, dass es deutliche Unterschiede in Bezug auf das Niveau der Kriminalität in den Monaten gibt. Deshalb macht es kaum Sinn beispielsweise den Monat März 2012 mit dem Monat Mai 2011 zu vergleichen, oder Aussagen zu machen, dass ein Wert um 6 Prozentpunkte sinkt, ohne dass man die Hintergründe dazu offenlegt. 

Es war nur eine einfache Behauptung, die aber wie ein Schlag ins Gesicht der vielen Opfer von Kriminalität und der Menschen die in großer Sorge Opfer zu werden in der Dominikanischen Republik leben wirken muss. Mit solcher Einstellung und Sensibilität wird die Polizei des Karibikstaates das verlorene Vertrauen in der Öffentlichkeit kaum wieder zurückgewinnen können. 
Sofern es die Statistiken der Polizei nicht erfassen, sollte Herr Polanco Gómez vielleicht etwas häufiger die Nachrichtensendungen im Lokalfernsehn anschauen oder die Presse aus dem Land lesen. Besser noch mit den Bürgern und Opfern sprechen, um einen direkten Eindruck zu holen. 

Werter Polizeichef, auch im Wahlkampf ist es unglaubwürdig die "Beunruhigende" Situation schönzureden, auch wenn es von der Regierungspartei als Erfolgsmeldung gerne gesehen wird!

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