03 Juni 2012

„Gott sei Dank hat es mich nicht erwischt…“

Opinon.

Es ist erschreckend wie die Kriminalität in der Dominikanischen Republik ansteigt und wie ein Verfall der sozial-humanen Werte unter den Menschen scheinbar unaufhörlich voranschreitet.



Nein, ich möchte nicht pauschalisieren und alle Dominikaner/innen in einen Topf stecken. Das wäre unangebracht, bei den vielen freundlichen und anständigen Menschen in diesem Land. Ich stelle aber seit Jahren fest, dass die einstige Gelassenheit in der dominikanischen Bevölkerung immer mehr zu einer Gleichgültigkeit heranwächst. 


Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Verbrechen wird fast nur noch im Eigeninteresse, d.h. von Betroffenen gebracht. Aus nationalen Bewegungen, die wie die Nationale Dominikanische Bürgerbewegung, die als ein Beispiel einiges tut für ihr Land, werden immer mehr Splittergruppen abgezweigt, die ihr lokales Interesse vertreten. Die nationale Solidarität, wie sie früher selbstverständlich war, nimmt ab. 

Ungerechtigkeit und Verbrechen gegenüber Dritten wird hingenommen und es heißt immer öfters: „Gott sei Dank hat es mich nicht erwischt.“ 

Es sind zum einen die Institutionen, die von der Regierung angeführt werden und bei der Verbrechensbekämpfung versagen, aber auch die schrumpfende Solidarität unter den Menschen ist ein Indikator, der es zulässt, dass die Kriminalität und der Drogenhandel immer mehr zunimmt. 
Weitere Aspekte sind natürlich fehlende Perspektiven, hohe Arbeitslosigkeit insbesondere bei Jugendlichen, Korruption (welche die Wohlhabenden begünstigt), eine zunehmende Bequemlichkeit für gegenüber „harter“ Arbeit und ein kraftlose sowie instabile Justiz. 

Ein erfolgreicher Kampf gegen das Verbrechen in der DomRep. Kann nur gewonnen werden, wenn ausnahmslos alle Faktoren, auch die gesellschaftlichen, gemeinsam unter Bündelung aller Kräfte angegangen werden.

Gast-Kommentar von Sascha S.

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