Als im August dieses Jahres Danilo Medina die Amtsgeschäfte des dominikanischen Präsidenten übernahm, waren die Hoffnungen auf schnelle Verbesserungen im Land groß.
Mittlerweile zeigt sich, dass das Erbe des ehemaligen Präsidenten, Dr. Leonel Fernandez (Foto), derart schwer wiegt, dass die neue Regierung unter dieser Last zu zerbrechen droht.
Medina reist direkt und unangekündigt zu den Bürgern und zu den Behörden, um sich ein unverfälschtes Bild der Realität machen zu können. Er ist bemüht überall zu helfen, wo es Not tut und wo sein Einsatz Vorteile für die Menschen bringt.
Dies ist der positive Teil der Wahrnehmung, seit der Amtsübernahme von Medina.
Wie schlecht es um die Entwicklung der dominikanischen Republik wirtschaftlich wie auch gesellschaftlich steht, zeigen andere Faktoren, die immer mehr ans Tageslicht rücken. Dabei ist es nicht nur die hinterlassene Schuldenlast, sondern auch die Vernachlässigung kleiner und mittlerer Betriebe und ganzer Wirtschaftszweige, die unser Land wirtschaftlich an den Boden drücken.
Die Dominikanische Republik ist zu einem Selbstbedienungsladen für die Reichen und Mächtigen geworden und dies wurde systematisch durch die „alte“ Regierung gefördert.
Die Mächtigen und Starken erzwingen das, was sie wollen und sei es durch Gewalt bis hin zum Mord.
Ethik und Moral sind verloren und unsere Gesellschaft verliert zunehmend ihre Identität, die uns einmal als liebenswerte Gesellschaft auszeichnete und das Leben in der „Republica“ lebenswert machte.
Sicherheit, Rechte und Freiheit werden in unserer Heimat genau so wenig respektiert, wie auch alle anderen allgemeinen Grundrechte ständig mit Füßen getreten werden.
Die Tritte kommen dabei auch all zu oft von den Behörden des Landes und all jenen, die durch ein Amt an ein wenig Macht und Befugnisse gelangt sind.
Beförderungen werden durch Beziehungen, nicht durch Kompetenzen und Leistungen erzielt. Dieses Verhalten hat Schwachstellen an vielen wichtigen Pfeilern unserer staatlichen Verwaltung und ebenso beim Unternehmertum erzeugt. Dies sind auch Ergebnisse und weitere Lasten, die von der Regierung Fernandez hinterlassen wurden!
Zwei Stärken bleiben uns noch erhalten, auf die wir uns alle besinnen müssen.
Zwei Stärken bleiben uns noch erhalten, auf die wir uns alle besinnen müssen.
Es ist die Kraft der Freundschaften und Familien, die sich gegenseitig unterstützen und fördern, sowie eine wachsende Solidarität gegen die Ungerechtigkeit in unserem Land über die Bevölkerungsschichten hinweg. In einigen arabischen Ländern wurde es jüngst vorgemacht, dass die Macht beim Volk selbst liegt, auch wenn dieses unterdrückt wird.
Genau diese Gewissheit beginnt sich in der Dom. Rep. wie ein Virus zu verbreiten. Jedoch dürfen wir nicht den Fehler machen und durch unser Handeln den selbst angestrebten Werten in den Rücken fallen. Glaubhaft und erfolgreich ist unser Protest nur dann, wenn wir uns folgerichtig selbst immer an die Grundrechte halten, die wir fordern.
Medina ist nicht unser Gegner, er ist der Verwalter des erdrückenden Erbes der Regierung Fernandez, die eine Politik betrieb, welche die Armen arm hielt und die Reichen reicher machte.
Wenn es gelingt, ein soziales Bündnis zwischen dem dominikanischen Volk und der Regierung Medina zu schmieden, dann und nur dann kann es uns auch gelingen, das schwere Erbe von Fernandez zu tragen und diese Lasten als Hindernis einer gerechten Entwicklung in unserem Heimatland abzuwerfen.
Pedro Mendez, Sanjuanero
Pedro Mendez, Sanjuanero

2 Kommentare:
Ausgezeichnete Insideranalyse. Danke.
Endlich werden die Dinge beim Namen genannt!
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