Die folgende Erzählung ist Christian Hugos Buch "Gringostorys aus der Karibik I " entnommen und wird ab heute täglich als Fortsetzungsgeschichte veröffentlicht, exklusiv für unseren Blog.
Alle 10 Erzählungen spielen in der Dominikanischen Republik. Der Band kann im Buchhandel oder bei Amazon bezogen werden. C.H. arbeitet regelmäßig als Lektor und als gelegentlicher Kolumnenschreiber für unseren Blog.
Fercelina und Falco (1.Teil)
Sie stand am Straßenrand und deutete an, dass sie nichts dagegen hatte, mitgenommen zu werden, insbesondere wenn es sich um einen Gringo als Fahrer handelte mit viel PS unter dem weißen Hintern.
Sie stand am Straßenrand und deutete an, dass sie nichts dagegen hatte, mitgenommen zu werden, insbesondere wenn es sich um einen Gringo als Fahrer handelte mit viel PS unter dem weißen Hintern.
Und schon gar nichts einzuwenden hatte sie, dass der Gringo graue Haare hatte. Denn wundersamerweise glaubte Fercelina daran, irgendwann einmal auf einen Gringo zu treffen, der ihr das gab, was sie ihr Leben lang so schmerzhaft vermisst hat: zum Beispiel ein bisschen Liebe und Sicherheit.
Die verdammten dominikanischen Männer taugten ja zu nichts. Nicht nur, dass sie einem Kinder machten ab dem sechzehnten Lebensjahr, nein, spätestens nach dem dritten Kind machten sie sich aus dem Staub. Was vielen Dominikanerinnen nichts ausmachen würde, wäre da nicht das Thema Unterhaltspflicht. Doch dazu später mehr.
Unser Gringo, nennen wir ihn einmal so, wie er sich vorstellte, nämlich Falco, kurbelte das Seitenfenster seines Ford Explorer Pickup herunter und harrte der Dinge, die da auf ihn zukämen. Er hatte gerade seine Frau nach Sto. Domingo gebracht, wo sie ein langes Wochenende bei einer Freundin zu verbringen gedachte. Jetzt stand er mit seinem Sechszylinder kurz hinter der Abbiegung Moca – Santiago und war gerade im Begriff, die Bergstrecke über La Cumbre und Jamao nach Sabaneta einzuschlagen.
Unser Gringo, nennen wir ihn einmal so, wie er sich vorstellte, nämlich Falco, kurbelte das Seitenfenster seines Ford Explorer Pickup herunter und harrte der Dinge, die da auf ihn zukämen. Er hatte gerade seine Frau nach Sto. Domingo gebracht, wo sie ein langes Wochenende bei einer Freundin zu verbringen gedachte. Jetzt stand er mit seinem Sechszylinder kurz hinter der Abbiegung Moca – Santiago und war gerade im Begriff, die Bergstrecke über La Cumbre und Jamao nach Sabaneta einzuschlagen.
Offenherzig bückte sich die recht hellhäutige Dominikanerin und lächelte ihn an, ohne etwas zu sagen. Mein Gott, dann sag du doch etwas, Falco! Sein Spanisch war spärlich, aber er brachte immerhin den Satz heraus „Yo voy a Sabaneta“ (Ich fahre nach Sabaneta), worauf sie ihre lange schwarze Mähne schüttelte und strahlte „Esta muy bien“ (Das ist sehr gut). Und schon war sie mit ihren zwei Plastikbeuteln eingestiegen.
Er wollte gerade losfahren, als die rechte Hintertür aufging und noch ein anderes Mädchen Platz nahm. „Es mi hermana“ (Das ist meine Schwester). Tja nun, was soll’s? Platz ist ja genug, sagte er sich und ließ den Explorer seine Kraft zeigen.(Wird fortgesetzt)
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