02 Oktober 2013

Haiti zieht seinen Botschafter aus der Dominikanischen Republik ab

Port-au-Prince.

Die politischen Beziehungen zwischen Haiti und der Dominikanischen Republik, die sich die Karibikinsel Hispaniola teilen, erreichen einen neuen Tiefpunkt.


Nachdem das dominikanische Verfassungsgericht in der letzten Woche beschloss, dass Kinder von haitianischen Einwanderern, die in der Dom-Rep geboren wurden, keine dominikanische Staatsbürgerschaft erhalten werden, hat gut eine Woche später die haitianische Regierung am gestrigen Dienstag bekannt gegeben, dass sie ihren Botschafter aus Santo Domingo abziehen werde.

Die Entscheidung des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten Haitis sei eine Reaktion auf die diskriminierende Entscheidung des Verfassungsgerichts der Dominikanischen Republik, wurde mitgeteilt. Dieser Entscheid, der juristisch unanfechtbar sei, könnte sich auf über 210.000 Menschen, die in der Dominikanischen Republik geboren wurden und haitianischer Abstammung seien, auswirken, so die offizielle Mitteilung der haitianischen Regierung.
"Das Außenministerium ist sehr besorgt über diese Entscheidung," erklärte das Ministerium in seiner Mitteilung zum Abzug des Botschafters Fritz Cineas.

Das Urteil des dominikanischen Verfassungsgerichtes wird sicherlich die ohnehin schwierigen Beziehungen zwischen den beiden Ländern verschlechtern. 

Die Spannungen zwischen den Nachbarnationen haben zugenommen, nachdem Haiti in diesem Sommer ein Einfuhrverbot für Geflügelprodukte und andere Waren aus der Dominikanischen Republik verhängt hatte. Angeblich war ein falsch interpretierter Bericht zum nicht vorhandenen Ausbruch der Vogelgrippe die Ursache für das Importverbot gewesen.
Haitianische Beamte räumten nach langen Diskussionen die Fehler ein, haben aber das Importverbot aufrecht erhalten, ohne zu erklären, warum.

Keine Kommentare: