22 Dezember 2013

„In Rom bestellt man auch keine Schlachtplatte mit Sauerkraut und Erbsenpüree“

Leserbrief.

Als ich den Leserbrief über das Leben in der Domrep auf Domrep live gelesen hatte, habe ich auch mal meine Gedanken dazu zusammengefasst.


Nach mehr als 9 Jahren in der Domrep haben wir so manche Erfahrungen mit den „Domis“ und den „Gringos“ gemacht. 
Was uns im Land, das für uns nach wie vor ein Paradies ist, am meisten stört, sind die Residenten, die nur rumgammeln und den ganzen Tag über Land und Leute herziehen. 
Im Internet lese ich so gut wie nicht mehr in den deutschen Seiten zur Domrep. Das sinnlose Gestänkere von frustrierten Taugenichtsen ist unerträglich und absolute Zeitverschwendung, ebenso wie mit ihnen zu diskutieren.

Sie kommen in einen fremden Kulturkreis und ein fremdes Land, möchten aber alles wie zuhause haben.
Das Essen muss heimisch sein. 
Ohne Schnitzel, Kartoffelsalat und Bratwurst scheinen viele nicht leben zu können. Alles muss sauber und gepflegt sein, und seine Ordnung haben. Was diesem Ideal nicht entspricht, ist schlecht und wird madig gemacht.

„In Rom bestell ich auch keine Schlachtplatte mit Sauerkraut und Erbsenpüree“. 

Also weshalb wandere ich in die Domrep aus und will dann alles wie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz vorfinden? 

Wenn das Meer, der Strand, das Wetter und die schönen Frauen schon die einzigen Gründe für die Auswanderung waren, dann sollte man diese so sehr schätzen, dass man alles andere toleriert. 
Oder sich fragen: was mach ich hier eigentlich? 
Wie sich viele der Residenten aufführen, ist widerlich und abstoßend. Wie sie die Menschen behandeln, ist oft erniedrigend und anstandslos. Wären diese Landsleute es wert, würde ich mich für sie schämen. Aber außer einen gewissen Brechreiz lösen diese Typen nicht mehr bei mir aus.
So, das musste raus.

Wir leben glücklich in dem Land. Mit unseren kleinen Renten können wir uns hier ein „fürstliches“ Leben leisten. 
Zumindest vermissen wir nichts und fühlen uns heimisch. So wie es sein soll, wenn ich hier lebe. Hier sind wir zuhause. Hier haben wir alles, wovon wir träumen, inklusive netter und hilfsbereite Nachbarn (nach mehrfachen Umzügen). 

Unsere schlechten Erfahrungen haben wir auch gemacht, die meisten mit den „hilfsbereiten“ Residenten, die für uns so „wertvolle“ Tipps hatten. 
Vorsicht, traue keinem Ausländer, der dir Hilfe anbietet, und nicht gleich einen Festpreis nennt! 
So viel Falschheit und Verlogenheit, wie unter den deutschen Residenten, passt auf keinen Karren. 
Die Missgunst unter den Deutschen ist so groß, dass man sie in der Luft schmecken kann, wenn nur wenige in der Nähe sind. 

Italiener und Franzosen sind viel smarter, die helfen sich und anderen, weil alle davon profitieren. Auch nicht alle, aber wir haben viel Positives erlebt. Das "typisch Deutsche" trifft man in der Domrep viel häufiger an als in der Heimat und als einem lieb ist. 
Auch viele Deutsche leben hier integriert und unauffällig, das darf ich natürlich nicht vergessen zu erwähnen. 

Es ist ein wundervolles Land, das mehr gibt als es fordert. 
Wer die Domis so nimmt, wie sie sind, und respektiert, dass sie völlig andere Prioritäten im Leben haben, der integriert sich schnell und problemlos. 
„Wie man in den Wald schreit, so hallt es zurück“, dies trifft in der Domrep noch viel mehr zu, als im äußerlich und innerlich kalten Deutschland.

Domrep heißt Leben und Emotionen, auch wenn uns das erstmal fremd ist. 
Wir sind hier glücklich geworden und schulden dem Land und den Domis viel Respekt und Dankbarkeit.

Herzlichste Grüße aus dem Paradies.
Peter

PS: Auch den Schnee zu Weihnachten vermissen wir nicht bei unserem Spaziergang am Strand!

2 Kommentare:

Maria hat gesagt…

Sehr guter Beitrag. Ich selbst lebe zwar nicht dort, habe es aber sehr bald vor. Auch ich habe einige von diesen Residenten kennengelernt vor allem im Süden. Und frage mich was sie überhaupt in der Dominikanischen Republik wollen, teilweise ist es Menschenverachtend wie sie über dieses Land schimpfen. Ich habe noch nie gastfreundlichere Menschen kennengelernt als die Dominikaner. Am besten finde ich die ehrenwerten Herren die über Frauen schimpfen die einen dominkaner als Mann haben aber selbst mit einer dominkanerin verheiratet sind. Sie wissen auch grundsätzlich alles besser über das Land als jeder andere. Nach einem ersten kennenlernen habe ich gleich beschlossen, mit so Menschen möchte ich nichts zu tun haben. Sollen sie doch nach Europa zuückgehen wenn dort alles besser ist. Noch einen schönen Sonntag in die Dominikanische Republik :-)

Unknown hat gesagt…

Lieber Peter, ich bereise dieses Land seit 20 Jahren, und lebe etwa 6 Monate pro Jahr hier.
Teilweise gebe ich Dir recht mit Deiner Einschätzung, aber ich sehe beim besten Willen nicht ein, dass ich meine schwäbischen Tugenden und mein geliebtes deutsches Essen hier aufgeben soll. Ich integriere mich wie ich kann, aber diskutieren muß ich mit Menschen mit Bildung., und mit Freunden.
Warum soll ich nicht hier leben dürfen, auf meine Weise, solange ich andere respektiere? Beste Grüße, Manfred