03 Januar 2014

Positive wirtschaftliche Signale aus Haiti – Politische Krise hält jedoch an

Port-au-Prince.

Die politische Krise und die Demonstrationen gegen die haitianische Regierung halten auch im neuen Jahr an.



Eine weitere Verschiebung der Neuwahlen könnte das Pulverfass in Haiti zum Überkochen bringen. Dennoch gibt es einige positive Ansätze in der Entwicklung und dem Neuaufbau des Landes, das im Januar 2010 bei einem verheerenden Erdbeben in Schutt und Asche gelegt wurde. 

Fortschritte bei der Umsetzung der Sozialprogramme und in der wirtschaftlichen Wiederbelebung werden nun aufgezeigt. 
Die Regierung machte erhebliche Fortschritte bei der Erneuerung der Rechtsstaatlichkeit, durch die Schaffung eines Justizrates.

Mit Hilfe von zahlreichen internationalen Organisationen ist es der Regierung auch gelungen, die Zahl der Personen, die nach wie vor seit dem Erdbeben 2010 in Flüchtlingslager leben müssen, auf etwa 172.000 zu reduzieren. 
Es sollen einst mehr als 2 Millionen Personen gewesen sei, die in Notunterkünften und Zeltlagern untergebracht wurden.

Die Regierung setzte auch einen Plan in Kraft, durch welchen der Tourismus im Land wiederbelebt werden soll. Dazu gehört auch die Neugestaltung des Hotelsektors in der haitianischen Hauptstadt Port-au-Prince.

Die Wirtschaft in Haiti soll gemäß offizieller Angaben im Jahr 2013 um 4 % gewachsen sein. Dies ist eine leichte Steigerung zum Jahr 2012, als ein Wirtschaftswachstum von 2,8 % erfasst wurde. 
Die Inflation wurde in diesem Jahr auch gebremst und wird vermutlich unter 5 Prozent zum Jahresende bleiben.

All diese Signale haben jedoch noch immer nicht das weitverbreitete Elend in Haiti, das über Jahrzehnte im ärmsten Land Amerikas vorherrscht, spürbar reduzieren können. 
Fast 4 Jahre nach dem Erdbeben sind es viele Haitianerinnen und Haitianer leid, keine Fortschritte in ihrem Leben und ihrem Umfeld zu spüren. 
Für die Mehrheit der Bevölkerung heißt die Realität noch immer Armut, Hunger und Elend. Viele Menschen in Haiti, laut Schätzungen mehr als 4 Millionen, leben nach wie vor in extremer Armut. 

Politische Kämpfe zwischen verschiedenen Lagern und Konflikte zwischen der Exekutive und der Legislative haben den Prozess des Wiederaufbaus im Jahr 2013 zusätzlich verzögert. 
Der Streit um das Wahlrecht hat das Land in eine politische Starre versetzt, und den Wiederaufbau verschleppt.

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