Santo Domingo.
Das wirtschaftliche Wachstum, das die Dominikanische Republik in den letzten Jahren erzielte, hatte keinen positiven Einfluss auf die Reduktion der Armut im Land.
Das ist das Resümee einer Studie, die vom unabhängigen Meinungsforschungsinstitut „Gallup“ durchgeführt wurde.
Die Steigerungen der Realeinkommen der Bürgerinnen und Bürger seien geringer als die Teuerungsraten im Land, was zu einer zunehmenden Verarmung in verschiedenen Teilen der Bevölkerung führe.
Zu wenige würden vom dynamischen Wachstum der Wirtschaft profitierten.
Eines der Ergebnisse der Studie ist auch der Index „Wohlfahrtsniveau“, das die allgemeine wirtschaftliche und soziale Situation der Bevölkerung in einem Land zusammenfasst.
Demnach wurde die Situation in der Dominikanischen Republik auf einer Skala von 1 bis 10 mit 5,5 bewertet. 1 ist dabei der schlechteste Wert für die Situation in einem Land.
Damit fällt die Karibiknation in den Bereich: „täglicher Kampf um durchzukommen“.
Ökonom Ernesto Selman stellte die Ergebnisse vor.
Er stellte auch fest, dass das Ungleichgewicht in der Verteilung der Einkommen und des Besitzes trotz der wirtschaftlichen Dynamik weiter zugenommen habe.
Es sei dem politischen und wirtschaftlichen System nicht gelungen, die Mehrheit der Bevölkerung an dem Wachstum zu beteiligen und Arbeitsplätze in dem erforderlichen Umfang zu generieren.
Er unterstrich auch, dass nur wenige von der Situation profitierten, jedoch immer mehr Menschen von den Profiteuren ausgebeutet würden.
Selman verlangte die Kontrolle der Einhaltung der Arbeitsgesetze ebenso wie die Reduzierung der Kosten für Unternehmer bei Unternehmensgründungen und Expansionen von Unternehmen.
Beides seien vorrangige Aufgaben der Politik, welche das Fundament dafür schaffen müsse.
Ein verbessertes Bildungs- und Ausbildungssystem müsse diesen Unternehmen auch geeignete Fachkräfte anbieten, machte er deutlich.

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