30 Dezember 2012

Über den Hunger in der Dominikanischen Republik wird geschwiegen

Kolumne P.M.

Über viele Probleme wird in der Dominikanischen Republik ausführlich berichtet und diskutiert, jedoch über den Hunger in unserem Land wird der Mantel des Schweigens gelegt.


Tausende Dominikanerinnen und Dominikaner, Kinder, Eltern und Großeltern sind von Unterernährung betroffen. Das ist eine Tatsache, die niemand wirklich hören und lesen möchte.
Betroffen sind viele Menschen in den ländlichen Regionen, aber auch in den Randgebieten der Großstädte. Jenseits der breiten Straßen leben viele Menschen ohne fließendes Wasser, ohne Strom und ohne Kanalisation. 

Hunger in der Dominikanischen Republik ist die „hässliche Unbekannte“, über die niemand gerne spricht. 

Die Rede ist von vielen Problemen in unserem Land, aber von der Tatsache, dass Tausende von Dominikanern von Unterernährung betroffen sind, will man in der Öffentlichkeit nichts hören. 

Sektor "La Zurza" Santo Domingo

Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) legte mit ihrem jüngsten Bericht den Finger in diese offene Wunde. 
Die FAO stellte fest, dass in der Dominikanischen Republik 15,4% (2007 bis 2009) der Bevölkerung hungern würden. Zwar verdeutlichen diese Datensammlungen auch eine Reduktion der unter Hunger leidenden Menschen in den letzten Jahren, im Bericht 1990 bis 1992 waren es noch 30,4%, jedoch schwächt sich das Niveau des Rückgangs der Hungernden in der Dominikanischen Republik im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern der Region deutlich ab. 
Negative Ausnahme ist Haiti. 

Die UN-Organisation erklärte auch, dass es in Kuba, Argentinien, Mexiko, Uruguay und Venezuela in den letzten Jahren gelungen sei, den Hunger in der Bevölkerung auszurotten.

Unsere Politiker und vor allem die betreffenden staatlichen Institutionen sprechen nur selten das Problem des Hungers an und es erscheinen keine Berichte der offiziellen Stellen, aber wenn wir uns durch unsere Straßen bewegen, sehen wir Kinder in Fetzen gekleidet beim Arbeiten und an allen Ecken Bettler sitzen, wenn wir sie nicht ignorieren. Kinder und Erwachsene, vor allem die Alten, durchwühlen Mülltonnen, auf der Suche nach etwas Essbarem. 

Wir müssen über den Hunger in unserer Heimat sprechen, um Lösungen zu suchen, diese Schande für unser Land dauerhaft zu beseitigen. 
Vielen unserer Nachbarn in der Karibik und in Lateinamerika ist das bereits gelungen.

Ich wünsche allen ein glückliches neues Jahr,
ihr Pedro Mendez, Sanjuanero

1 Kommentar:

Tom hat gesagt…

Ein Beitrag zum Nachdenken. Diejenigen, die an den Stränden liegen und sich Cocktail für Cocktail eingiessen lassen und von einem Restaurant zum anderen ziehen,sehen meist nur sehr wenig von der wirklichen RD. Die Reichen in der RD ignorieren die Armut. Hilfe gibt es nur gegen Gegenleistung oder für die Familie.