27 Februar 2013

Die „Causa Leonel“ könnte zum heißen Eisen in der Dominikanischen Republik werden

Kolumne J.P.

Die Vorwürfe der Veruntreuung und Geldwäsche gegen den ehemaligen Präsidenten der Dominikanischen Republik, Leonel Fernandez, scheinen zu einer gewissen Nervosität bei seinen Verteidigern zu führen.


Die Klage gegen Fernandez (Foto) und seine Globale Stiftung für Demokratie und Entwicklung (Funglode), die von Jurist und Oppositionspolitiker Guillermo Moreno eingereicht wurde, zeigt nach erst überheblichen und selbstsicheren öffentlichen Sprüchen und Interviews nun Wirkungen in Form von Drohgebärden. 

Die renommierte Staatsanwältin des Nationaldistrikts, Yeni Berenice Reynoso, hatte angekündigt, diese Klage wie jede andere zu bearbeiten.
Sie stellte dem Beklagten die Klageschrift zu und forderte eine Stellungnahme dazu. 

Nun folgte die Ablenkung vom Fall durch die mögliche Immunität des ehemaligen Staatschefs, weil er nun Abgeordneter im zentralamerikanischen Parlament (PARLACEN) werden würde,
Doch dieser Schachzug ging nach hinten los, denn pfiffige Juristen deckten schnell auf, dass es die komplette Immunität in diesem Fall für Fernandez nicht gebe, weil es sich um einen Fall von mutmaßlicher Korruption handle und diese zudem vor der Amtsübernahme als Abgeordneter des karibischen Parlaments eingereicht wurde. 
So bliebt den Verteidigern von Fernandez nichts übrig als klarzustellen, dass diese Amtsübernahme im PARLACEN nichts mit den Klagen zu tun hätten und Fernandez auf eine Immunität verzichten werde, weil die Klage gegen ihn völlig haltlos sei. 

Nun musste der Verteidigungsrat, den Fernandez beauftragte, die Klageschrift erwidern und Stellung zu den Vorwürfen nehmen. 
Nach eigenen Aussagen sei dies am 25. Februar erfolgt. Begleitet wurde das Schreiben von einer öffentlichen Stellungnahme durch den Anwalt der Stiftung Funglode, Miguel Valerio. Dieser forderte auf einer Pressekonferenz, dass das Verfahren gegen den ehemaligen Staatschef und seine Stiftung umgehend und endgültig geschlossen werden müsse. 

Soweit blieb alles im üblichen Rahmen, jedoch folgte dann eine Drohung, die doch mal wieder an den „getroffenen Hund und das Bellen“ erinnert. 
Valerio drohte, dass sich der Verteidigungsrat von Fernandez vorbehalte, eine Gegenklage gegen den Klageführer, Guillermo Moreno, einzureichen, weil dieser angeblich in seiner Klageschrift selbst Beweise vorlegte, die nachwiesen, dass er gegen das Finanz- und Bankgeheimnis verstoßen habe.
Nun, dies mache doch die „Causa Leonel“ noch spannender, weil diese Aussage bestätige, dass es handfeste Beweise geben müsse, die nicht einmal in ihrer Echtheit, wie das sonst üblich sei, angezweifelt werden. 

Sofern Fernandez sauber sei, weshalb dann diese Ablenkungsversuche und Drohgebärden?

Für das dominikanische Volk und die weitere Entwicklung der Nation können wir nur hoffen, dass die Justiz, vertreten durch die glaubwürdige Staatsanwältin, Yeni Berenice Reynoso, Licht in die dunklen Finanzkanäle bringen wird.
Egal was dabei rauskommt, das Volk und der Präsident, der insgesamt 12 Jahre regierte, haben die vollständige Aufklärung „verdient“.

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