Opinon.
Die Berichte über Gewalttaten und Verbrechen aus der Dominikanischen Republik reißen nicht ab, im Gegenteil, sie scheinen zuzunehmen.
Immer häufiger sind auch Ausländer, die den Karibikstaat besuchen oder dort leben, Opfer der Kriminellen.
In einem öffentlichen Brief beschwerte sich in dieser Woche ein 65-jähriger Franzose. Er sagte, dass man als Ausländer in diesem Land, das in allen Bereichen von Korruption durchwachsen sei, ungeschützt sei. Die Bürger hätten keinen Respekt für die Rechte der Menschen, so der Franzose. Die Täter werden nicht verfolgt und bestraft und den Opfern werde nicht geholfen, fügte er an. Er hoffe nun, dass der neue Sicherheitsplan der Regierung Medina die Situation verbessern werde, erklärte der Mann.
Vor wenigen Wochen bekundeten ausländische Residenten an der Südwestküste der Dom. Rep., zwischen Barahona und Paraiso, dass viele von ihnen ihre Zelte in der Dominikanischen Republik abbrechen werden, weil sie gezielt Opfer von Kriminellen seien und sie niemand vor den Verbrechern schütze.
Von der Nordküste häufen sich die Meldungen von Übergriffen auf ausländische Residenten und ausländische Touristen, bei denen es immer wieder zu schweren Verletzungen und Todesfälle komme.
Überall im Land scheint die Polizei unterbesetzt und schlecht ausgerüstet zu sein. Teilweise gehören Polizisten selbst zu den kriminellen Kreisen, oder sie kooperieren mit den Verbrechern.
Über Jahre wird nun von einer „Welle der Gewalt und des Verbrechens“ in der Dominikanischen Republik gesprochen und berichtet.
Die Wahrheit ist jedoch, dass dies keine Welle, sondern eine stetig steigende und außer Kontrolle geratene Flut ist, die Einheimische wie Ausländer tagtäglich bedroht.
Dies ist nicht nur ein Problem der Justiz, der Strafverfolgung und der Politik, sondern auch ein gesellschaftliches, der Moral und des Widerstandes. Gewalt und Verbrechen sind allgegenwärtig und werden als Bestandteil des Lebens akzeptiert. Statt gemeinsam dagegen vorzugehen, schaut jeder auf sich selbst, wie er sich mit den Umständen arrangieren kann.
Die allgemeine Anfälligkeit für Korruption und das Versagen der Behörden und der Regierungen in den letzen Jahren hat die Grundlage für den fruchtbaren Boden für Kriminelle in der Dom. Rep. gelegt.
Einge Bürger haben sich aufgrund der Misstände in der Justiz dazu entschieden, Recht und Urteil selbst in die Hand zu nehmen und wann immer es die Situation erlaubt, kurzen Prozess mit Verbrechern zu machen. Folge ist eine Zunahme von Selbstjustiz und Lynchmorden.
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