26 Dezember 2013

Zahl der Gewaltopfer ähnlich hoch wie der der Straßenverkehrsopfer in der Dom-Rep

Opinion.

Schon in der Vorweihnachtszeit übertraf die Zahl der Todesopfer durch Gewalttaten ganz deutlich die Toten im Straßenverkehr des Landes.


Dieser Trend setzte sich auch gemäß den lokalen Medienberichten über die Weihnachtsfeiertage weiter fort. 
Im 2. Opferbulletin des Dominikanischen Notfallzentrums (COE) wurden 14 Tote und 200 Verletze bei Verkehrsunfällen aufgelistet. 
Hingegen hat niemand über die Zahl der Gewaltopfer im selben Zeitraum berichtet. 

Traditionell ist die Zahl der Verkehrstoten zwischen Weihnachten und Neujahr trotz starker Präventionsbemühungen extrem hoch in der Dominikanischen Republik. 
Diese wird auch detailliert offenbart. Der Karibikstaat ist derzeit das Land mit der höchsten Rate an Unfallopfern im Bezug zu 100.000 Einwohnern in der Welt. Dies besagt ein Bericht aus diesem Jahr, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellte und publizierte.
Die Zahl der Gewaltopfer wird im selben Zeitraum nicht veröffentlicht, sie ist jedoch bei Kumulierung der Medienberichte mindestens gleich hoch. 

Hier ein paar Beispiele aus einem „Überflug“ der Medienberichte:
In Las Matas de Farfán, Provinz San Juan, tötete ein Mann einen anderen und verletzte drei weitere Personen. 
In San Pedro de Macoris wurde ein Mann erstochen. 
Im Barrio Villa Consuelo wurden 7 Personen verletzt, die aus einem vorbeifahrenden Fahrzeug angeschossen wurden. 
In La Romana erstach ein Haitianer seine Geliebte gleicher Nationalität. 
In Santiago wurde ein Mann bei einem Raubüberfall erschossen. 
In der Gemeinde Gozuela, Montecristi, wurde ein Mann aus noch nicht geklärten Gründen von hinten erschossen. 
In Barahona erlag ein Polizist den Schussverletzungen, die er sich bei einem Konflikt mit zwei Kriminellen zuzog.
Diese Todesfälle beziehen sich auf Berichte der letzten 24 Stunden. Deren Vollständigkeit ist ohne Gewähr. 

Berichtet wurde in den letzten Tagen von einem Rückgang der Gewaltopfer in den Bezirken, in welchen das neue Sicherheitsprogramm eingeführt wurde. 
Auch aus der Region Santiago (im Norden) meldete die Polizei einen Rückgang der Todesopfer durch Gewalttaten um 30 Prozent. 
Berichte der Medien und die gefühlte Unsicherheit der Bürger widersprechen allerdings ganz deutlich diesen Angaben.

Bisher scheinen die Bemühungen, Opfer bei Verkehrsunfällen zu reduzieren,erfolgreicher zu sein als die Bemühungen, die Opfer von Gewalttaten zu reduzieren.
Es entsteht dabei der Eindruck, dass die Verkehrsopfer sehr ausführlich und transparent dargestellt werden, jedoch den Berichten über Gewaltopfer nicht die gleiche Gründlichkeit und Transparenz zuteil wird.

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