11 Oktober 2014

Ebola - Für deutsche Passagiere keine erhöhten Sicherheitsmaßnahmen

Ebola-Kontrollen wie sie die Londoner Flughäfen Heathrow und Gatwick oder mancherorts die USA vorsehen, sind in Deutschland vorerst nicht geplant. Das Screening in London betrifft nur Reisende, die aus von Ebola betroffenen Ländern kommen. Die Passagiere sollen nach ihren Reisedaten und Kontakten sowie nach weiteren Reiseplänen befragt werden. Es gibt jedoch keine Direktflüge aus den Ebola-Regionen nach London.

Selbst am größten deutschen Flughafen in Frankfurt müssen sich Passagiere nicht auf erhöhte Sicherheitsmaßnahmen einstellen. Nach den WHO-Empfehlungen gebe es keinen Handlungsbedarf, sagte Udo Götsch vom Frankfurter Gesundheitsamt.

Auch in Frankfurt kämen keine Direktflüge aus den stark betroffenen Ländern Guinea, Liberia oder Sierra Leone an. Spezielle Vorschriften wegen Ebola oder veränderte Abläufe gebe es weder für das Flughafenpersonal noch für die Reinigungskräfte, sagte ein Flughafen-Sprecher. Am New Yorker Flughafen LaGuardia hatten Putzleute aus Angst vor Ebola die Arbeit niedergelegt und sich geweigert, Maschinen sauberzumachen, obwohl auch dort keine Direktflüge aus Afrika eintreffen. Diese Probleme gebe es in Frankfurt nicht, sagte der Sprecher.

Nach einer Studie des Max-Planck-Instituts für Informatik in Saarbrücken ist das Risiko für Passagiere, sich mit irgendeiner Infektion anzustecken, in Frankfurt rein mathematisch gesehen größer als bei anderen internationalen Airports. Die Einschätzung basiert auf einem komplizierten Rechenmodell, das aber lediglich Flugverbindungen und nicht beispielsweise Hygienezustände berücksichtigt. «Daraus würden wir jetzt nicht ableiten, dass wir künftig alle Passagiere screenen müssen», sagte Götsch.

Auch die Flughäfen in München, Hamburg und Düsseldorf haben keine Direktflüge aus den drei am schwersten betroffenen Ländern. Daher gibt es bei ihnen auch keine besonderen Kontrollen. Die Flughäfen haben jedoch generell spezielle Vorgaben für gefährliche Infektionsfälle.

Auf einem Flug von den USA in die Dominikanische Republik verbreitete ein Passagier Medienberichten zufolge mit einem Scherz Angst unter den Reisenden. «Ich habe Ebola, ihr seid alle geliefert», soll der Mann gesagt haben. Nach der Landung habe ihn ein Sondereinsatz-Team in Schutzanzügen abgeführt, berichtete der US-Sender CNN. Später habe er den Scherz gestanden. Statt wie geplant zwei Wochen Urlaub in der Dominikanischen Republik zu verbringen, wurde der 54-Jährige in die USA zurückgeschickt.

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